Nach dem Giftgas-Angriff auf syrische Zivilisten in Chan Schelschun kritisiert der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die Zurückhaltung der westlichen Regierungen: "Ein ums andere Mal wird der Westen vom Diktatorenduo Assad und Putin mit dem Nasenring durch die Arena gezogen", sagte zu Guttenberg der "Bild" (Donnerstag). Die Leisetreterei gegenüber Moskau sei, mit Ausnahme von Kanzlerin Angela Merkel, atemberaubend: "Solange Schutzmächte wie die russische und iranische Regierung nicht Konsequenzen ihres Handelns spüren, wird Assad ungebremst weiter seine Landsleute abschlachten."
Auch Wolfgang Ischinger, der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, mahnt: "Dieser grauenhafte Vorgang zeigt, wie kurzsichtig und falsch die Politik von Russlands Regierungschef Putin war und ist, auf Kooperation mit dem Massenmörder Assad zu setzen. Wenn sich jetzt die Zeichen mehren, dass auch die USA bereit sind, die Herrschaft von Assad auf Dauer zu akzeptieren, wäre das eine verhängnisvolle Entwicklung und würde weitere islamistische Rebellenbewegungen auf den Plan rufen. Wer ISIS mit Assad bekämpfen will, schafft neue Rebellen, neue Gewalt und keinen Frieden."