Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner hat dem Multikulti-Ansatz in der Diskussion um Migranten eine Absage erteilt. "Multikulti in der Addition der Vielfalt ist gescheitert", sagte Klöckner dem "Weser-Kurier" (Montagsausgabe).
Sie warnte vor einer "falsch verstandenen Toleranz", von der "ein Signal der Schwäche" ausgehe. Als Beispiel nannte Klöckner muslimische Männer, die ihre Frauen nicht in einen gemischt-geschlechtlichen Deutschkurs gehen ließen. Es dürfe nicht sein, dass dann in solchen Fällen häufig Extrakurse nur für Frauen angeboten würden. Die CDU-Politikerin erneuerte auch ihre Forderung nach der Einführung eines Islamgesetzes.
"Es muss klar sein, dass keine Religionsgemeinschaft über unserem Grundgesetz steht", erklärte Klöckner. Es gebe mit Blick auf den Islam vielfachen Handlungsbedarf. "Wir brauchen konkrete, vertragliche Regelungen mit Rechten, aber auch mit Pflichten." So solle es zum Beispiel Regeln für die Ausbildung von Imamen geben.