Frankfurt (ots) - Daimler will ein moderner Konzern sein. Digitalisierung und Vernetzung stehen im Fokus, die Organisationsstruktur setzt künftig ganz progressiv auf Schwarmintelligenz. Aber Daimler ist eben auch ein 134-jähriger, mit allen Wassern gewaschener alter Hase der Autoindustrie. Und als solcher war der Konzern bezüglich seiner Jahresprognosen zuletzt erzkonservativ. Dabei hat Daimler in den ersten drei Monaten 2017 mal eben 4 Mrd. Euro verdient.
Absatz, Umsatz und operatives Ergebnis sollen 2017 leicht steigen, hatte Daimler Anfang Februar angekündigt. Das erschien vor dem Hintergrund des Rekordjahres 2016 und der politischen Fragezeichen rund um den Brexit, die protektionistischen Tendenzen in den USA und riskante Märkte wie die Türkei logisch. Weil sich die Vorstände aber gleichzeitig sehr zuversichtlich für sämtliche Absatzregionen und die internen Pläne zur Effizienzsteigerung geäußert hatten, wurde die Prognose von Analysten und Investoren skeptisch aufgenommen.
Das war auch im Vorjahr so - allerdings in genau die andere Richtung. Für 2016 hatte Daimler ebenfalls nur leichtes Wachstum angekündigt. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war das klug, denn noch vor Ablauf des ersten Halbjahres kassierte die Lkw-Sparte ihre Ziele.
Dass es 2017 wieder so läuft, ist unwahrscheinlich. Das Plus im ersten Quartal ist nicht nur auf Sondereffekte von fast 700 Mill. Euro zurückzuführen. Auch um sie bereinigt übertraf das Ebit die Erwartungen. Denn seit Jahresbeginn haben sich die Absatzmärkte für Premiumfahrzeuge besser entwickelt, als weithin erwartet worden war. Das zeigen die gestiegenen Verkaufszahlen von BMW und Porsche.
In China legte Mercedes um 37 Prozent zu, BMW 12,4 Prozent. Dort haben die Stuttgarter BMW mittlerweile bei den absoluten Verkaufszahlen überholt. Lange wurde das Daimler-Momentum im weltgrößten Automarkt vor allem auf den Nachholeffekt zurückgeführt. 2016 ging der Konzern davon aus, dass die zweite Jahreshälfte besser als die erste werden würde. Wissend, dass das Pkw-Geschäft bis Ende Juni 2016 von hohen Anlaufkosten belastet werden würde. Für 2017 fehlt dieser Zusatz.
Doch selbst wenn das operative Geschäft auf diesem Niveau nur stabil bleibt - und Belastungen aus dem Lkw-Kartell oder den laufenden Ermittlungen in Sachen Abgas ausbleiben - ist eine Prognoseanhebung wahrscheinlich. Das ist für Mitarbeiter und Aktionäre erfreulich, denn es zeigt, dass Daimler die für Zukunftsinvestitionen benötigten Mittel aus einem starken Kerngeschäft stemmen kann.
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Absatz, Umsatz und operatives Ergebnis sollen 2017 leicht steigen, hatte Daimler Anfang Februar angekündigt. Das erschien vor dem Hintergrund des Rekordjahres 2016 und der politischen Fragezeichen rund um den Brexit, die protektionistischen Tendenzen in den USA und riskante Märkte wie die Türkei logisch. Weil sich die Vorstände aber gleichzeitig sehr zuversichtlich für sämtliche Absatzregionen und die internen Pläne zur Effizienzsteigerung geäußert hatten, wurde die Prognose von Analysten und Investoren skeptisch aufgenommen.
Das war auch im Vorjahr so - allerdings in genau die andere Richtung. Für 2016 hatte Daimler ebenfalls nur leichtes Wachstum angekündigt. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war das klug, denn noch vor Ablauf des ersten Halbjahres kassierte die Lkw-Sparte ihre Ziele.
Dass es 2017 wieder so läuft, ist unwahrscheinlich. Das Plus im ersten Quartal ist nicht nur auf Sondereffekte von fast 700 Mill. Euro zurückzuführen. Auch um sie bereinigt übertraf das Ebit die Erwartungen. Denn seit Jahresbeginn haben sich die Absatzmärkte für Premiumfahrzeuge besser entwickelt, als weithin erwartet worden war. Das zeigen die gestiegenen Verkaufszahlen von BMW und Porsche.
In China legte Mercedes um 37 Prozent zu, BMW 12,4 Prozent. Dort haben die Stuttgarter BMW mittlerweile bei den absoluten Verkaufszahlen überholt. Lange wurde das Daimler-Momentum im weltgrößten Automarkt vor allem auf den Nachholeffekt zurückgeführt. 2016 ging der Konzern davon aus, dass die zweite Jahreshälfte besser als die erste werden würde. Wissend, dass das Pkw-Geschäft bis Ende Juni 2016 von hohen Anlaufkosten belastet werden würde. Für 2017 fehlt dieser Zusatz.
Doch selbst wenn das operative Geschäft auf diesem Niveau nur stabil bleibt - und Belastungen aus dem Lkw-Kartell oder den laufenden Ermittlungen in Sachen Abgas ausbleiben - ist eine Prognoseanhebung wahrscheinlich. Das ist für Mitarbeiter und Aktionäre erfreulich, denn es zeigt, dass Daimler die für Zukunftsinvestitionen benötigten Mittel aus einem starken Kerngeschäft stemmen kann.
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