Cottbus (ots) - Der Trend scheint kein Genosse mehr zu sein. Die "Schulzomanie" ist offenbar weitgehend verraucht. Das legen jedenfalls die Daten des jüngsten ARD-Deutschlandtrends nahe. Demnach kann Angela Merkel stärker gegen ihren Herausforderer von der SPD punkten und liegt in der Gunst der Bürger mittlerweile wieder vorn. Eine Entwicklung, die sich auch schon in anderen Umfragen jüngeren Datums angedeutet hat. Und was heißt das für kommende Bundestagswahl? Noch gar nichts. Wer schon frühzeitig so weit nach oben geschossen war, der kann eigentlich nur verlieren. Zumindest bis auf Weiteres. Das muss Martin Schulz spätestens nach der verpatzten Saarland-Wahl klar geworden sein. Aber aus SPD-Sicht naht auch Hoffnung: In Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen wird im Mai neu gewählt. Und die Genossen haben dort gute Karten, weiter die Regierungschefs zu stellen. Wer würde dann noch vom Makel des Saar-Votums reden? Bis zum Urnengang im Bund bleiben dann aber immer noch 19 Wochen Zeit. Und da kann viel passieren. Was, wenn sich außenpolitische Krisen weiter zuspitzen? Syrien, Afghanistan, Nordkorea samt den ungewissen Reaktionen im Weißen Haus. Eine erfahrene Außenpolitikerin wie Angela Merkel hätte hier wohl einen Standortvorteil gegenüber Martin Schulz. In der Krise sehnen sich die meisten Menschen nach Vertrautem. Der Wahlkampf könnte aber auch genauso gut von der Innenpolitik dominiert werden. Das wäre das eigentlich spannende Feld. Denn während die SPD die soziale Spaltung im Land beklagt und nach mehr Gerechtigkeit ruft, macht die Union die großen wirtschaftlichen Erfolge zu ihrem politischen Leitbild, eine Beinah-Vollbeschäftigung und natürlich auch die ordentlichen Lohnzuwächse. Das sind klare Alternativen für die Wähler. Sage jedenfalls keiner, unter dieser Großen Koalition sei es politisch langweilig in Deutschland geworden.
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