Düsseldorf (ots) - Der Profifußball ist eine Veranstaltung vor allem für Kapitalgesellschaften geworden, deren Vermögenskern gesunde, leistungsfähige Spieler sind. In Dortmund wollte der mutmaßliche Täter 20 Menschen umbringen, um dieses Vermögen zu zerstören und sich selbst zu bereichern. Versuchter Massenmord als Mittel der Kursmanipulation - der grauenhafte Anschlag hat eine bizarre Komponente bekommen. Der Täter könnte auch einen Spitzenmanager oder einen kompletten Vorstand eines Großkonzerns ermorden, dessen Hauptverwaltung oder Produktion in die Luft sprengen können. Der Gewinn für den Täter - so makaber das klingen mag - hätte weitaus größer ausfallen können als bei dem Angriff auf den BVB-Bus. Die Lehre aus dem Fall Dortmund muss sein, dass die Kontrolle der Kapitalmärkte neu überdacht wird. Die einfache Weisheit lautet, dass es Börsendeals, bei denen Menschenleben in Gefahr geraten, nicht geben darf. Das heißt: Bei jedem Optionsgeschäft, das ja nicht grundsätzlich kriminell ist, müssen Anleger vorher noch schärferen Kontrollen unterworfen werden. Das ist die Aufgabe von Gesetzgeber, Banken und Aufsichtsbehörden. Lieber über zu viel Regulierung klagen als über ein einziges Anschlagopfer.
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