Bielefeld (ots) - Der Rollback ist in vollem Gange. Vorbei das 19. Jahrhundert, dessen Begeisterung für die noch jungen Wissenschaften alle Schichten erfasste. Vorbei die Zeit, da ein Einstein noch zum Posterboy taugte. Längst zieht es die Menschheit zurück ins Dämmerdunkel der Höhle, aus der sie einst aufgebrochen war, um die Welt zu erkunden. Heute wimmelt's von geistigen Zwergen, die Darwins Erkenntnis, dass Schimpanse und Homo sapiens auf Ästen desselben Stammbaums hocken, nicht begreifen können. Von schlichten Gemütern, die glauben, die Erde sei erst 6000 Jahre alt. Und klar: Wenn in Texas Schnee fällt, fällt die Klimaerwärmung aus. Das ist das Elend: Eine Wissensbasis braucht's nicht mehr. Man ist ja so mobil. Man tankt in der Luft auf. Im intellektuellen Nichts. Der »March for Science« mag sich gegen Donald Trump gerichtet haben. Gegen die Lähmung der Forschung qua Förderstopp. Tatsächlich demaskiert der Marsch ein Weltbild, in dem ein Wispern und Raunen den Fakt ersetzt. Wir müssen aufpassen, dass die Wissenschaftler nicht irgendwann die einzigen sind, die man noch draußen antrifft. Auf der Straße. Oder: Vor der Höhle.
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