Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt in einer internen Lageanalyse vor der Gefahr durch Einzeltäter, die Anschläge auf Flüchtlingsheime verüben. Bei solchen Tätern, die sich mitunter im Internet radikalisiert haben, stünden den Sicherheitsbehörden "kaum Erfolg versprechende Ermittlungs- und Präventionsansätze zur Verfügung", zitiert der "Spiegel".
Von 418 namentlich bekannten Tatverdächtigen, die im vergangenen Jahr Straftaten gegen Flüchtlinge oder Asylunterkünfte begangen haben sollen, war nur ein Fünftel dem Staatsschutz als Rechtsextrem bekannt. Drei waren als "Gefährder" eingestuft. Einen Großteil hatten weder Polizei noch Verfassungsschutz auf dem Schirm. Die Verdächtigen waren vorwiegend Männer zwischen 18 und 30 Jahren, meist schritten sie nachts am Wochenende zur Tat.
Zwar seien die Übergriffe auf Asylunterkünfte in den ersten drei Monaten des Jahres 2017 zurückgegangen, schreibt das BKA, doch sei damit zu rechnen, dass sich vor der Bundestagswahl die Anti-Asyl-Agitation der rechten Szene wieder verschärfe und weitere Straftaten drohten.