Der Spitzenkandidat der NRW-CDU und Wahlgewinner Armin Laschet hat nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen Erwartungen an ein Bündnis mit den Liberalen einen Dämpfer verpasst. "Bei der inneren Sicherheit ist es immer schwierig mit der FDP", sagte Laschet am Sonntagabend im ZDF-Heute-Journal.
Dies belegten die Erfahrungen früherer CDU-Innenminister. Problematische Themenfelder seien zum Beispiel die Schleierfahndung, die Video-Überwachung oder die Vorratsdatenspeicherung. Außer mit AfD und Linken werde er ab Montag "mit allen demokratischen Parteien sprechen", so Laschet. Also neben der FDP auch mit der SPD und den Grünen.
Auch FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner machte am Abend deutlich, dass eine mögliche Koalition zwischen CDU und FDP keine Selbstverständlichkeit sei - und bekam von den eigenen Anhängern überraschend deutlichen Applaus. Laut der Infratest/ARD-Hochrechnung von 21:49 Uhr kommt die SPD in NRW auf 31,5 Prozent (-7,6 Prozent), die CDU auf 33,0 Prozent (+6,7 Prozent), die Grünen auf 6,3 Prozent (-5,0 Prozent), die FDP auf 12,7 Prozent (+4,1 Prozent), die Piraten auf 0,9 Prozent (-6,9 Prozent), die Linke auf 4,9 Prozent (+2,4 Prozent), die AfD auf 7,3 Prozent (+7,3 Prozent), die anderen Parteien auf 3,4 Prozent (-1,0 Prozent). Wenn die Linken wie mittlerweile erwartet den Einzug in den NRW-Landtag verpassen sollten, haben CDU und FDP eine vermutlich hauchdünne Mehrheit im Düsseldorfer Parlament - wenn Ausgleichs- und Überhangmandate nicht noch das Ergebnis verändern.