Der deutsche ESC-Chef Thomas Schreiber sieht nach dem schlechten Abschneiden in Kiew keinen Anlass für das deutsche Fernsehen, aus dem Eurovision Song Contest auszusteigen. "Der ESC ist die mit weitem Abstand erfolgreichste Fernsehshow des Jahres in einer Sendelänge von 20:15 Uhr bis ca. 1:40 Uhr. Und immer auch ein Stück weit ein kulturelles und gesellschaftliches Abbild der jeweiligen Zeit", sagte er "Bild" (Montagsausgabe).
Zu den Kosten für den ESC sagte Schreiber, der Anteil, den die ARD an den Produktionskosten der Europäischen Rundfunk-Union (EBU) trage, sei "sehr überschaubar". Bei der Finanzierung des ESC stellt die EBU einen Sockelbetrag von rund fünf Millionen Euro. Diese Summe finanzieren die den ESC übertragenden EBU-Mitglieder, also auch der NDR, als "Teilnahmegebühr" anteilig per Umlage.
Der Anteil pro Land wird unter Berücksichtigung der jeweiligen Bevölkerungsgröße errechnet. Die ESC-Startgebühren für Deutschland liegen 2017 bei rund 380.000 Euro - deutlich unter den durchschnittlichen Produktionskosten von Unterhaltungsshows im Hauptabend. Der Gegenwert ist vergleichsweise hoch, er besteht aus der Übertragung des ESC-Finales und der beiden Halbfinals - insgesamt rund acht Stunden Fernsehen.