NEW YORK (Dow Jones)--Erneut aufwärts ist es an der Wall Street am Mittwoch gegangen. Damit wurden am fünften Tag in Folge Gewinne verzeichnet, und der S&P-500 erreichte sogar auf Schlussbasis einen neuen Rekordstand. Im Blick stand das Protokoll der US-Notenbank von ihrer Sitzung Anfang Mai. Im Anschluss an dessen Aussagen legten die Aktienkurse zu. Auch die Bewegungen der anderen Assets sprachen für eine taubenhafte Lesart durch die Teilnehmer. Während Gold und Anleihen vorrückten, gab der Dollar nach.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 21.012 Punkte, der S&P-500 zog um 0,3 Prozent an, der Nasdaq-Composite legte um 0,4 Prozent zu. Der Umsatz stieg auf 797 (Dienstag: 767) Millionen Aktien. Den 1.681 (1.765) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.280 (1.212) -verlierer gegenüber, während 144 (134) Titel unverändert schlossen.
Allerdings bekundeten die Notenbanker durchaus ihre Bereitschaft, die Straffung der Geldpolitik fortzusetzen. Die Schwäche einiger Konjunkturdaten im ersten Quartal - etwa des BIP - sei wohl vorübergehender Natur. Dennoch hatten manche Teilnehmer einen entschiedeneren Ton Richtung Straffung erwartet. "Es gab weniger deutliche Hinweise auf eine Juni-Zinserhöhung als einige wohl erwartet hatten", sagte Marktanalyst Omer Esiner von Commonwealth Foreign Exchange.
GE geben mit Aussagen zu 2018 nach
Schwächster Wert im Dow-Jones-Index war die Aktie von General Electric (GE). CEO Jeff Immelt äußerte sich auf einer Investorenkonferenz vorsichtig zur Zukunft. Er bekräftigte zwar das Ziel, im kommenden Jahr einen Gewinn von 2 Dollar je Aktie einzufahren, signalisierte jedoch, dass der schwierige Rohstoffmarkt ein Risiko für dieses Vorhaben darstellen könnte. Für das Papier ging es 1,6 Prozent nach unten.
Die Aktie des Getreidehändlers Bunge erholte sich nach Gewinnmitnahmen im Startgeschäft wieder, der Kurs stieg um 1 Prozent. Spekulationen auf ein Übernahmegebot hatten die Aktie bereits am Dienstag um über 16 Prozent nach oben getrieben. Inzwischen hat sich bestätigt, dass der Rohstoffkonzern Glencore an Bunge interessiert ist.
Für Intuit ging es um 6,7 Prozent nach oben. Der Softwareanbieter hat seine Jahresziele erhöht. Mit Enttäuschung wurden dagegen die Zahlen des Edeljuweliers Tiffany aufgenommen. Die Aktie fiel um 8,7 Prozent. Der Kurs der Baumarktkette Lowe's gab um 3 Prozent nach. Der Home-Depot-Wettbewerber hat sein Gewinnziel für dieses Jahr gesenkt, nachdem das erste Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.
Aktien von Merck & Co legten um 0,6 Prozent zu und profitierten somit von einem weiteren Erfolg, den das Pharmaunternehmen mit seinem Krebsmedikament Keytruda errungen hat. Das Mittel darf nun auch zur Behandlung von Tumoren mit einem bestimmten genetischen Defekt eingesetzt werden. Es ist das erste Mal, dass die US-Gesundheitsbehörde ein Krebsmedikament für eine solche Behandlung zulässt.
Für First Solar ging es um 6,7 Prozent nach oben. Die Analysten von JMP Securities haben das Papier auf Outperform erhöht.
Ölpreis profitiert von Lagerdaten nur vorübergehend
Zurückhaltung prägte das Geschehen am Ölmarkt. Dort gaben die Preise nach fünf freundlichen Tagen erstmals nach. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI verlor 0,2 Prozent auf 51,36 Dollar. Die Rohöl-Lagerbestände der US-Regierung sanken zwar deutlich, doch erbrachte dies nur einen vorübergehenden Aufwärtsimpuls für die Preise. Übergeordnet richteten sich die Blicke schon auf den Donnerstag. Dann werden Opec-Mitglieder und -Nichtmitglieder über eine Verlängerung der im November vereinbarten Förderdrosselung entscheiden. Vertreter der betreffenden Staaten haben aber schon Zustimmung zu dieser Maßnahme signalisiert.
Gold-Anleger wurden mit den Aussagen der US-Notenbank ermutigt. Das Signal für eine Juni-Zinserhöhung wurde nicht so eindeutig gesetzt wie von einigen Teilnehmern erwartet. Dies gab Gold einen kleinen Schub, denn das zinslos gehaltene Edelmetall verliert an Attraktivität, wenn am ebenfalls als sicher geltenden US-Anleihemarkt höhere Renditen zu erzielen sind. Der Preis für die Feinunze kletterte um 0,5 Prozent auf 1.258 Dollar.
Am Anleihemarkt legten die Notierungen mit den Aussagen aus dem Fed-Protokoll ebenfalls zu. Zwar bekannten sich die Währungshüter zur Schrumpfung ihrer Bilanz, aber nicht so aggressiv, dass es die Kurse drückte. Die Rendite zehnjähriger Treasurys fiel im Gegenzug um 4 Basispunkte auf 2,25 Prozent.
Am Devisenmarkt gab der Dollar im Gefolge des Fed-Protokolls nach, der Euro eroberte die 1,12er Marke zurück. Für den Greenback waren die Währungshüter nicht entschieden genug, was das Anziehen der Zinsschraube anlangt. Auch am Devisenmarkt hatte es in dieser Hinsicht hohe Erwartungen gegeben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.012,42 0,36 74,51 6,32 S&P-500 2.404,39 0,25 5,97 7,39 Nasdaq-Comp. 6.163,02 0,40 24,31 14,49 Nasdaq-100 5.730,30 0,47 26,96 17,82 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,28 -2,6 1,30 7,5 5 Jahre 1,78 -4,5 1,83 -14,2 7 Jahre 2,05 -4,1 2,09 -19,5 10 Jahre 2,25 -3,5 2,28 -19,6 30 Jahre 2,92 -2,9 2,95 -14,8 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.39 Uhr Di, 17.10 Uhr % YTD EUR/USD 1,1214 +0,30% 1,1180 1,1233 +6,6% EUR/JPY 125,13 +0,02% 125,10 124,82 +1,8% EUR/CHF 1,0917 +0,06% 1,0910 1,0912 +1,9% EUR/GBP 0,8652 +0,41% 0,8617 1,1586 +1,5% USD/JPY 111,59 -0,27% 111,89 111,14 -4,5% GBP/USD 1,2961 -0,11% 1,2976 1,3014 +5,1% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,31 51,47 -0,3% -0,16 -9,6% Brent/ICE 53,94 54,15 -0,4% -0,21 -8,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.257,55 1.251,10 +0,5% +6,45 +9,2% Silber (Spot) 17,20 17,07 +0,8% +0,13 +8,0% Platin (Spot) 949,30 945,00 +0,5% +4,30 +5,1% Kupfer-Future 2,59 2,60 -0,2% -0,01 +2,9% ===
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May 24, 2017 16:13 ET (20:13 GMT)
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