Düsseldorf (ots) - von Michael Bröcker
Wenn die erste Europareise von US-Präsident Donald Trump eine Gewissheit gebracht hat, dann diese: Trump ist alles, aber kein Transatlantiker. Er interessiert sich für saudische Scheichs, aber kaum für die großen Fragen Europas: Migration, Klima. Und beim Freihandel ist er ein Besessener des Unilateralismus. Die Konsequenz: Die USA bleiben der wichtigste Verbündete, die Freundschaft mit dem amerikanischen Volk ist tief. Aber von der Trump-Administration werden Deutschland und die EU wenig erwarten können, wenn es um die Bewältigung globaler Probleme geht. Angela Merkel hat recht, wenn sie sagt, dass die Europäer ihr Schicksal stärker in die eigene Hand nehmen müssen. Was sie nicht gesagt hat, ist, dass dies teuer wird für die Steuerzahler. Die größte Volkswirtschaft der EU wird sich stärker in Nordafrika engagieren, mehr Mittel für Investitionen in den gebeutelten Südländern bereitstellen und bei den Militärausgaben aufstocken müssen. Und Deutschland wird auf Souveränität verzichten. Man wird sich noch nach dem US-Schutzschild sehnen.
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