Regensburg (ots) - Wenn Donald Trump etwas von Fußball - in den USA Soccer genannt - verstehen sollte, dann wüsste er, dass ein 6:1 eine ziemlich blamable Niederlage bedeutet. Doch den raubeinigen US-Präsidenten scherte es nicht, dass es auf dem G7-Gipfel hieß: einer (Trump) gegen die sechs anderen. Der US-Präsident hat auf seinem ersten Gipfeltreffen blockiert, gebremst, gerüpelt. Wer darauf gehofft hatte, dass aus dem Haudrauf-Wahlkämpfer unter dem Druck der Verhältnisse ein halbwegs vernünftiger Präsident werden würde, sieht sich eines Schlechteren belehrt. Trump bleibt Trump. Und das bedeutet nicht nur für die Vereinigten Staaten selbst, sondern auch für die übrige Welt Unberechenbarkeit, Blockade, Gefahr. Die Ergebnisse des G7-Treffens waren vor diesem Hintergrund beinahe zwangsläufig dürftig. Gerade mal ein Bekenntnis zum freien Welthandel und damit gegen Protektionismus war dem Mann aus dem Weißen Haus abzuringen. Sein "ich bin dagegen" donnerte er gegen ein Bekenntnis zum Klimaschutz. Statt sich zum Pariser Klimaschutzabkommen zu bekennen, dass die USA bereits ratifiziert haben, windet sich der US-Präsident wie ein Aal. Erst in dieser Woche will er bekanntgeben, ob sich seine Administration an den UN-Vertrag zur Rettung des Klimas gebunden sieht. Wie sich der Präsident entscheiden wird, der zuhause die einheimische "saubere Kohle" feiert, dürfte keine Überraschung sein. Doch Trump ist nicht nur klimapolitisch ein Unsicherheitsfaktor. Er geht auch in der internationalen Sicherheitspolitik seltsame Wege. Bei der Bekämpfung des Terrorismus setzt er vor allem auf die Hochrüstung äußerst umstrittener Partner, wie etwa Saudi Arabien. Und von den Nato-Verbündeten verlangt er viel mehr Geld für Rüstung. Trump ist drauf und dran, das G7-Format platzen zu lassen. Vielleicht jedoch bringt seine Unnachgiebigkeit die anderen sechs dazu, näher zusammenzurücken.
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