DINKELSBÜHL (dpa-AFX) - Der CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Joachim Herrmann, fordert, die Rentenhöhe von Spätaussiedlern zu überprüfen. Die Vertriebenenverbände wiesen zurecht auf eine drohende Altersarmut für diese Bevölkerungsgruppe hin, sagte der bayerische Innenminister beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen am Sonntag im mittelfränkischen Dinkelsbühl. Deutschstämmige Spätaussiedler, die in den 1990er-Jahren aus der Ex-Sowjetunion und Osteuropa übersiedelten, hätten deutliche Kürzungen ihrer Rentenansprüche hinnehmen müssen. Im Zuge der Angleichung der Renten in Ost- und Westdeutschland bis 2025 sollten deshalb seiner Meinung nach auch die Sätze für Spätaussiedler überprüft und angehoben werden. "Das ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit!", sagte Herrmann laut Mitteilung.
Auch der Präsident der Siebenbürger Sachsen und Chef des Bundes der Vertriebenen, Bernd Fabritius, forderte eine Angleichung der Renten. Er sprach von einer "besorgniserregenden Entwicklung".
Die Siebenbürger Sachsen sind die Nachfahren deutscher Kolonisten, die sich vor rund 850 Jahren im Gebiet des heutigen Rumänien angesiedelt hatten. Nach dem Zweiten Weltkrieg und besonders unter der kommunistischen Ceausescu-Diktatur hatten Angehörige der Minderheit unter Repressalien zu leiden./fha/DP/he
AXC0017 2017-06-04/14:53