NEW YORK (dpa-AFX) - Hoffnungen auf gemäßigter als bisher
erwartete Zinsschritte in den Vereinigten Staaten haben am Freitag
für einen Rekordlauf an der Wall Street und den Nasdaq-Börsen
gesorgt. Durchwachsene Arbeitsmarktdaten waren der Antreiber. Der
Dow Jones Industrial
Der S&P 500
'ÄUSSERST VERHALTENER STELLENAUFBAU'
Nach den starken Daten aus der Privatwirtschaft am Vortag habe der Bericht der Regierung über den Arbeitsmarkt im Mai sehr negativ überrascht, hieß es. BayernLB-Analystin Christiane von Berg sprach von einem schwachen Arbeitsmarktbericht mit einem "äußerst verhaltenen Stellenaufbau". Außerhalb der Landwirtschaft waren in den USA im Mai 138 000 neue Stellen hinzugekommen, während Volkswirte im Schnitt mit einem Plus von 182 000 Jobs gerechnet hatten. Zudem wurde der Stellenzuwachs im März und April deutlich nach unten korrigiert.
Laut von Berg dürfte sich nun die Unsicherheit erhöhen, ob die US-Notenbank (Fed) in rund zwei Wochen tatsächlich den nächsten Zinsschritt ankündigt. "Am Ende sollte aber die Entscheidung knapp für einen Zinsschritt ausfallen", erwartet sie. Marktexperte Jochen Stanzl von CMC Markets glaubt, die mäßigen Daten könnten die Fed von einer allzu schnellen Normalisierung der Geldpolitik abhalten. Womöglich würden die Zinsschritte kleiner ausfallen. Solcherlei Überlegungen bieten neuen Treibstoff für die Aktienmärkte. Sie blieben dann attraktiver als etwa Investitionen in zinsabhängige Anleihen.
Im Blick an diesem Tag stand zudem die Handelsbilanz der weltgrößten Volkswirtschaft im April. Der Fehlbetrag war auf 47,6 Milliarden Dollar gestiegen und damit deutlicher als erwartet. Erst vor wenigen Tagen hatte sich US-Präsident Donald Trump deutlich zum Thema Handelsbilanz-Defizit geäußert und die hohen Einfuhrüberschüsse negativ gewertet, weil sie aus seiner Sicht Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten vernichten.
ÖLPREISSCHWÄCHE BELASTET CHEVRON UND EXXONMOBIL
Aus Unternehmenssicht standen Aktien von US-Ölgesellschaften im Blick, nachdem der WTI-Ölpreis wieder spürbar unter 50 US-Dollar je Barrel (159 Liter) gesackt war. Am Markt wurde auf den angekündigten Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen verwiesen. Es werde nun erwartet, dass die US-Ölproduktion noch stärker steige, sagte etwa der Rohstoffexperte der Commerzbank, Eugen Weinberg.
Im Dow büßten die Aktien von Chevron
AMAZON UND BROADCOM AUF REKORDNIVEAU
An der Nasdaq gelang den Aktien von Amazon
Zudem wurde an diesem Tag eine Änderung im S&P 500 wirksam: Die Aktien des Informationsdienstleisters IHS Markit wurden in den Benchmark-Index aufgenommen und stiegen um 0,97 Prozent. Ausgeschieden sind dafür die Papiere des Medienunternehmens Tegna. Sie büßten 4,36 Prozent ein.
EUROKURS KLETTERT AUF JAHRESHOCH
Am US-Rentenmarkt kletterten zehnjährige Staatsanleihen um 15/32
Punkte auf 101 29/32 Punkte und rentierten mit 2,16 Prozent. Der
Eurokurs
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
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