Bielefeld (ots) - Nun also doch! An der Bielefelder Universität soll eine medizinische Fakultät entstehen. Seit Jahren kämpft eine Koalition aus Politikern, Ärzten, Krankenhausmanagern und Universität darum, dass in Ostwestfalen-Lippe neben Münster und Bochum ein weiterer Standort für die Vollausbildung von Medizinern in Westfalen geschaffen wird. Den Befürwortern ging es immer darum, dem Ärztemangel in der Region zu begegnen - ein Problem, mit dem ländliche Räume wie Ostwestfalen-Lippe mehr zu kämpfen haben als Ballungsräume an Rhein und Ruhr. Immer wieder waren die Streiter für die medizinische Fakultät bei der bisherigen Landesregierung abgeblitzt. Dabei hat Rot-grün die hohen Kosten ins Feld geführt. Ministerin Barbara Steffens und die Gesundheitspolitiker um Günter Garbrecht hatten stattdessen ein Kompromissmodell ersonnen. In Kooperation mit der medizinischen Fakultät an der Bochumer Uni sollten die angehenden Ärzte wenigstens einen Teil ihrer Ausbildung in OWL absolvieren - genauer gesagt in Minden und in Herford. Die Befürworter der Vollfakultät in Bielefeld bezweifelten von Anfang an den "Klebeeffekt" dieses Modells. Gemeint ist, dass mit diesem Modell nicht genügend junge Ärzte nach der Ausbildung in OWL bleiben würden. In der Tat ist das Bochumer Modell nur zögernd angelaufen, auch weil die Bochumer Medizinstudenten nur wenig Lust entwickelten, ihre praktische Ausbildung in OWL zu absolvieren. Für die Region ist die Nachricht, die bei den Koalitionsgesprächen von CDU und FDP zu vernehmen war, ein positives Signal - auch wenn fraglich bleibt, ob die in Düsseldorf in den Raum gestellte Summe von 50 Millionen Euro wirklich ausreicht, um die Fakultät zu finanzieren. Bielefeld wird Standort für eine Vollausbildung von Medizinern, das wertet auch die Universität in der Großstadt am Teuto mächtig auf. Zusammen mit ihrer renommierten Fakultät für Gesundheitswissenschaften entsteht gleichzeitig ein neuer Schwerpunkt der Bielefelder Hochschule. Zu den Herausforderungen bei der Gründung der neuen Medizin-Fakultät gehört sicher die Aufgabe, die gerade erst entstanden Strukturen des Bochumer Modells in Minden und Herford auch für die künftigen Bielefelder Medizinstudenten zu nutzen. Nur so wird die neue Medizinerausbildung ein Projekt der ganzen Region Ostwestfalen-Lippe.
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