Ich werde immer wieder gefragt, wie es eigentlich um die Startup-Szene Schweiz so steht, wieso man den Beteuerungen vieler Inkubatoren, Acceleratoren oder Hubs glauben sollte, dass die Schweiz das grossartigste Land für Startups sei. Meine Kurzantwort: Ist es gar nicht.
Klar, man wäre es gerne, weil man viele Zutaten hat: Wir haben fantastische Hoch- und Fachhochschule, ein weltweit einzigartiges, durchgängiges duales Bildungssystem, eine hohe Arbeitsleistung, motivierte und engagierte Mitarbeitende, ein hohes Einkommensniveau, praktisch keine Streiks. Die technische Infrastruktur und die Lebensqualität sind Weltklasse, Korruption eine vernachlässigbare Grösse. Geld ist prinzipiell im Überfluss vorhanden, ebenso Weltmarktführer in allen Sparten auf engstem Raum, die Kunden oder Entwicklungspartner sein könnten.
Weshalb also sind wir nicht das grossartigste Land für Startups?
Weil wir zu kleinräumig denken, zu mutlos agieren. Angefangen bei den Gründern selbst, die statt visionär grössenwahnsinnig das Universum erobern lieber ganz schnell von der nächsten Bank, dem nächsten Medien- oder Pharmaunternehmen übernommen werden wollen. Nach höchsten zwei Jahren einen mittelgrossen Deal landen und von da an dann Investor in der Brosamenliga spielen. Da dürfen sich die Gründer auch nicht wundern, dass sie nicht ernst und mitgenommen werden, wenn es um die Verteilung grosser Aufträge zum Beispiel in China geht.
Zu oft lösen Startups keine echten Probleme, beschäftigen sich nicht mit grossen Würfen, sondern begnügen sich mit minimalen Verbesserungen von Bestehendem, digitalisieren ein wenig, ...
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