Eine mögliche Übernahme der angeschlagenen Fluggesellschaft Air Berlin durch die Lufthansa trifft bei Wettbewerbsrechtlern auf Bedenken. Eine solche Lösung wäre "grundsätzlich problematisch", sagte der frühere Präsident der Monopolkommission, Daniel Zimmer, der "Welt am Sonntag".
"Auf einigen Strecken sind beide Gesellschaften nächste Konkurrenten", sagte Zimmer. "Dort ist bei einem Zusammengehen der beiden mit steigenden Preisen zu rechnen, da der zwischen Lufthansa und Air Berlin bestehende Wettbewerbsdruck entfällt." Ähnlich äußerte sich der Wettbewerbsexperte Justus Haucap gegenüber dem Blatt. Zimmer wies zugleich auf einen möglichen kartellrechtlichen Ausweg hin. Wenn Air Berlin ohnehin wegen chronischer Verluste aus dem Markt ausscheide und die Marktanteile der Gesellschaft somit weitgehend der Lufthansa zufallen würden, nähme eine Übernahme lediglich eine zu erwartende Entwicklung vorweg.
"In einem solchen Szenario wäre die Übernahme letztlich nicht kausal für das Erstarken der Lufthansa. Die Fusion könnte zugelassen werden", erklärte der Bonner Hochschullehrer.