Bremen (ots) - Diese Zahlen haben nichts mit der Flüchtlingskrise zu tun, dafür aber überraschend viel mit dem Brexit. 2016 hat Deutschland wieder mehr Menschen als in den Vorjahren eingebürgert, weit über die Hälfte waren Europäer. Unter den Top Ten der Herkunftsländer taucht neben der Türkei allein der Irak als außereuropäisches Land auf. Die gut 110000 Menschen, die einen deutschen Pass erhielten, sind im Schnitt erstaunlich jung (33), leben aber schon ihr halbes Leben hier: 17 Jahre. Es ist nicht zu kühn, von 110000 Fällen gelungener Integration zu sprechen. Diese Menschen fühlen sich hier angenommen und angekommen. Nun wollen sie nicht bloß beruflich und privat, sondern auch politisch teilhaben. In einer stetig alternden Gesellschaft - das Durchschnittsalter der Bundesbürger liegt bei 44 Jahren - und bei absehbarem Fachkräftemangel kann das nur belebend wirken. Es ist auch ein Kompliment an Deutschland als weltoffenes, ebenso stabiles wie dynamisches Land. Und doch ist es richtig, wenn nun auch die schwarz-gelbe Regierung in NRW auf ein modernes Einwanderungsgesetz pocht. Nur so lässt sich der Erfolg gelungener Integration verstetigen, idealerweise sogar noch steigern.
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