Mainz (ots) - Dem Philosophen Laotse wird folgender Satz zugeschrieben: "Wahre Worte sind nicht immer angenehm, aber angenehme Worte sind nicht immer wahr." Nun denn: Wer immer noch der Illusion anhängt, es gäbe einen politisch ansprechbaren, liberalen Islam in Deutschland, der darf jetzt offiziell ins Wolkenkuckucksheim umziehen. Natürlich ist es aller Ehren wert, wenn sich 3000 Menschen muslimischen Glaubens in Köln gegen die Vereinnahmung ihrer Religion durch Fanatiker verwahren. Hut ab für jeden, der dort war. Aber was sind 3000 Teilnehmer? Vor noch nicht einmal einem Jahr gingen an gleicher Stelle fünfzehn mal so viele Menschen für den türkischen Präsidenten Erdogan auf die Straße. In beiden Fällen zeigt sich die Macht des Dachverbandes Ditib, der mit scheinheiligen Argumenten hantiert. Kein Mensch islamischen Glaubens wurde durch den Demonstrationsaufruf stigmatisiert. Vielmehr verhält es sich genau anders herum: Mit der Kundgebung bestand die Gelegenheit, von der Diskussion über "den Islam" herunter zu kommen. Jetzt muss die Debatte weiter gehen. Denn nicht nur Ditib verweigerte sich, sondern auch viele nicht organisierte liberale Moslems. Auch sie hätten Zeichen setzen können. Nicht nur gegen etwas, sondern vor allem für die Werte, die sie vermutlich tatsächlich mit uns teilen: Freiheit des Glaubens, des Wortes und Toleranz. Solange diese Hoffnung aber keine weithin akzeptierte Gestalt und keine wirklichen Ansprechpartner findet, muss der Satz, dass Islamismus und Islam nichts miteinander zu tun
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