Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Emmanuel Macron nach der zweiten Runde der Parlamentswahl in Frankreich zur klaren parlamentarischen Mehrheit gratuliert. Sie hoffe "auf weiter gute Zusammenarbei" für Deutschland, Frankreich und Europa, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Sonntagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Laut einer Hochrechnung von Ipsos-Sopra Steria für die Sender "France Télévisions" und "Radio France" kam "La République En Marche", die Bewegung des französischen Präsidenten, gemeinsam mit "MoDem" auf 361 der 577 Sitze in der Nationalversammlung. Meinungsforscher hatten im Vorfeld allerdings bis zu 470 Mandate für möglich gehalten. Die konservative Partei "Les Républicains" und ihre Partner kommen demnach auf 126 Sitze, die Sozialisten von Ex-Staatschef François Hollande und verbündete linke Parteien auf nur noch 46 Sitze. Die linke "La France Insoumise" von Jean-Luc Mélenchon kommt der Hochrechnung zufolge auf 26 Sitze, der "Front National" auf acht.
Die übrigen Sitze gehen an sonstige Parteien. Macron braucht die Mehrheit in der Nationalversammlung, um seine zum Teil umstrittenen Reformen umzusetzen. Die Wahlbeteiligung lag Hochrechnungen zufolge nur bei rund 43 Prozent.