Düsseldorf (ots) - "Dem Toten versag deine Liebe nicht", heißt es in der Bibel. Bei manch einer Reaktion auf den Tod Helmut Kohls würde man sich schon über Respekt freuen. Die "Taz" überschritt mit ihrer Titelseite jede Grenze. Sie war peinlich und geschmacklos. Viele Linke in dieser Republik würden sich eher eine Hand abhacken, als ein freundliches Wort über Helmut Kohl zu formulieren. Ist das so schwer? Man muss sein Wirken nicht verklären. Der Mensch Helmut Kohl bleibt ein Mann mit Schatten. Wieso versöhnte er sich mit Widersachern (Helmut Schmidt, Rudolf Augstein), aber nicht mit seinen Söhnen? Woher diese unerbittliche Härte gegen jene, die anderer Meinung waren? Wir wissen es nicht genau. Was wir kennen, ist Kohls Rolle bei der Wiedererlangung der deutschen Souveränität in der Welt. Ausgerechnet Wolfgang Schäuble brachte es auf den Punkt: Unser Land ist gut mit Kohl gefahren. Seine Friedenssehnsucht und Menschenfreude waren der Grund, warum die Welt ihm vertraute. Einige Deutsche haben das Biedere an Kohl gehasst. Staatschefs verstanden es als Verlässlichkeit. Was in Kohls Amtszeit an Hasskommentaren über ihn ausgeschüttet wurde, hätte selbst Facebook löschen müssen, wenn es das Netzwerk schon gegeben hätte. Lassen wir Helmut Kohl in Frieden ruhen.
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