Bielefeld (ots) - Viele Patientinnen und Patienten sind froh darüber, wie kompetent und aufopfernd sie in Krankenhäusern und Praxen Ostwestfalen-Lippes von Medizinern behandelt werden, die einen ausländischen Pass haben. Ohne sie wäre unsere medizinische Versorgung nicht denkbar und auch nicht wünschenswert. So geht es an dieser Stelle in keinem Fall darum, gegen diese Medizinergruppe einen Generalverdacht mangelnder Qualifikation loszutreten. Im Gegenteil. Es geht darum zu fragen, ob die Mechanismen der Zulassung von Ärzten aus Drittstaaten, wie die Nicht-EU-Länder auch genannt werden, in jedem Einzelfall wasserdicht funktionieren. Wenn die Beobachtungen der Ärztekammer Westfalen-Lippe zutreffen, sind hier durchaus Zweifel angebracht. Stellen sich in Sprachtests für ausländische Mediziner begründete Zweifel an einer ausreichenden fachlichen Qualifikation des Prüflings heraus, muss es bürokratische Mechanismen geben, die diese Zweifel aufnehmen und verifizieren. Das dient dem Vertrauen zwischen Patient und Ärzteschaft insgesamt. Es kann nicht angehen, dass Hinweise auf mögliche fachliche Qualifikationsdefizite in den Sprachtests sozusagen aus formaljuristischen Gründen ignoriert werden und sich hernach in der Praxis offenbaren. Die Politik hat hier die Verpflichtung, etwaige Lücken im Zulassungsnetz umgehend zu schließen. Allerdings ist auch die Frage zu stellen, warum dieses Thema nicht eher öffentlich debattiert worden ist. Wie auch immer: Der Druck zum Handeln ist gegeben.
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