Bielefeld (ots) - Nun also doch. Das Bundesbauministerium lässt prüfen, ob es bei deutschen Hochhäusern ein ähnliches Brandrisiko gibt wie bei jenem Gebäude, das am 23. Juni in London in Flammen aufging. Geschätzt 79 Menschen fanden in dem Inferno den Tod. Offenbar hat die Räumung eines Wuppertaler Hochhauses wegen des Verdachts auf mangelnden Brandschutz die Administration aufgeschreckt. Nun ist Panik bei einem solchen Thema der schlechteste Ratgeber. Aber es ist ebenso richtig wie notwendig, eine geordnete behördliche Überprüfung aller entsprechenden Gebäude in Angriff zu nehmen. Beteuerungen von Experten, man habe in Deutschland auf dem Gebiet des Hochhausbaus die besten Brandschutzbestimmungen Europas und ein Brandrisiko gehe gegen Null, reichen nicht. Die Bilder des ausgebrannten Hochhauses von London mahnen uns alles zu tun, damit sich ein solches Desaster hierzulande nicht wiederholt. In Großbritannien beteuerte der Hauseigentümer, er habe bei der Sanierung des Hochhauses 2014 bis 2016 alle Brandschutzbestimmungen eingehalten. Der Großbrand zeigt, dass an dieser Aussage immense Zweifel bestehen. Es wurden nach ersten Erkenntnissen offenbar schnell brennbare Fassadenverkleidungen verwendet, über die sich die Flammen rasend schnell ausbreiten konnten. Etwa 600 Gebäude in Großbritannien sind baulich ebenso beschaffen und werden untersucht. Ähnliche Tests stehen nun auch bei vielen Immobilien in Deutschland an. Kontrolle ist besser.
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