Frankfurt (ots) - In den ersten sechs Monaten des Jahres hat es unter den Anlageklassen klare Gewinner gegeben: Wer im ersten Halbjahr auf Aktien aus dem Technologiesektor und auf europäische Nebenwerte gesetzt hat, ist damit sehr gut gefahren. Der TecDax als Index der technologieorientierten Nebenwerte hat seit Anfang des Jahres fast 22% zugelegt. Der Mid-Cap-Index MDax kommt auf ein respektables Plus von knapp 12%, womit er die Dax-Titel mit einer Rendite von knapp 9% abhängt. Der Kleinwerte-Index der Deutschen Börse, der SDax, erreicht ein Plus von 13,8% seit Anfang Januar.
Sehr positiv hat auch der US-Technologieindex Nasdaq Composite abgeschnitten. Auf Dollar-Basis kommt er auf einen Anstieg von 14% seit Jahresbeginn. Anleger aus der Eurozone hatten davon allerdings deutlich weniger: Berücksichtigt man die Währungskursverschiebungen, ist beispielsweise bei einem deutschen Investor nur ein Ertrag von etwas mehr als 5% übrig. Der Dax hat sich, in den jeweiligen Währungen gerechnet, nicht wesentlich besser geschlagen als der US-Benchmark-Index Standard & Poor's 500 (S&P 500) mit einem Anstieg von rund 8%. Für Anleger mit Sitz in der Eurozone bleibt davon aber nur ein minimales Plus von rund 0,3% übrig.
Gold enttäuscht
Ähnlich sieht die Rechnung für Anleger aus, die mit Blick auf die in den vergangenen Monaten zahlreichen Krisen auf Gold als sicheren Hafen gesetzt haben. Für Dollar-Investoren kam dabei ein sattes Plus von 8% heraus. Der Goldpreis in Euro hat sich jedoch gegenüber dem Stand vom Jahresanfang praktisch nicht verändert. Sehr enttäuschend sind Investments in Öl verlaufen - bei denen Anleger von der Hoffnung geleitet wurden, dass das Kartell Opec mit Hilfe der im Dezember begonnenen Förderkürzungen das Überangebot auf dem globalen Ölmarkt rasch in den Griff bekommt oder zumindest die Marktakteure von dieser Perspektive überzeugt. Der Brent-Ölpreis steht derzeit in Euro gerechnet rund 23% unter dem Stand von Anfang Januar, in Dollar gerechnet immerhin 16%. Gelohnt haben sich damit nur Short-Positionen auf den Energieträger.
Wenig Freude kam auch hinsichtlich der Anlage in europäische Staatsanleihen auf. Der Benchmark-Index Rex Performance 10 Jahre fuhr ein kleines Minus von rund 1% ein. Was die zweite Jahreshälfte betrifft, so halten viele Anlagestrategen die Themen des ersten Halbjahres auch für die nächsten sechs Monate für interessant. Auf der Aktienseite gelten US-Titel fast allen Analysten als deutlich überbewertet. Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zufolge sind die Bewertungen im S&P 500 mittlerweile wieder so hoch wie kurz vor dem Ausbruch der Finanzkrise des Jahres 2008. Außerdem zeichnet sich immer mehr ab, dass US-Präsident Donald Trump nur einen kleinen Teil seiner Wahlversprechen in die Realität umsetzen kann. Am US-Aktienmarkt sind aber nach wie vor hohe Erwartungen an Trump eingepreist. Daher stehen die Titel aus der Eurozone besonders im Fokus - zumal mit einem weiterhin kräftigen Anstieg der Unternehmensgewinne im Dax und im Stoxx 600 mit einem zweistelligen Prozentsatz gerechnet wird.
Von vielen Analysten wird auch erwartet, dass Nebenwerte weiterhin besser abschneiden als Blue Chips, nicht zuletzt, weil diese mit Fokussierung auf enger umgrenzte Märkte den großen globalen Risiken weniger ausgesetzt sind als multinational aufgestellte Konzerne. Außerdem sind Nebenwerte derzeit ein Modethema, mit dem sich eine größer werdende Zahl an Fonds beschäftigt - die entsprechenden Zuflüsse dürften die Kurse zusätzlich antreiben.
Hochzinsanleihen im Fokus
Die Aussicht auf - wenn auch moderat - steigende Zinsen dürfte es erneut schwierig werden lassen, ansprechende Renditen mit Staatsanleihen oder Corporate Bonds mit Investment-Grade-Rating zu erwirtschaften. Die Analysten der Deutschen Asset Management raten daher vor allem zu US-Hochzinsanleihen und auch zu in Euro denominierten Schwellenländerbonds, um Pick-up zu generieren. Das anziehende Zinsniveau dürfte auch die Aussichten der Goldanlage weiter eintrüben.
Was den Ölpreis betrifft, so ist zwar wegen der steigenden US-Schieferölproduktion eine Seitwärtsbewegung am wahrscheinlichsten. Einige Analysten sehen aber Preispotenzial, wenn es der Opec gelingt, sukzessive die hohen Lagerbestände abzubauen. Vielleicht wird ja der Ölpreis zur großen Überraschung der zweiten Jahreshälfte.
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Sehr positiv hat auch der US-Technologieindex Nasdaq Composite abgeschnitten. Auf Dollar-Basis kommt er auf einen Anstieg von 14% seit Jahresbeginn. Anleger aus der Eurozone hatten davon allerdings deutlich weniger: Berücksichtigt man die Währungskursverschiebungen, ist beispielsweise bei einem deutschen Investor nur ein Ertrag von etwas mehr als 5% übrig. Der Dax hat sich, in den jeweiligen Währungen gerechnet, nicht wesentlich besser geschlagen als der US-Benchmark-Index Standard & Poor's 500 (S&P 500) mit einem Anstieg von rund 8%. Für Anleger mit Sitz in der Eurozone bleibt davon aber nur ein minimales Plus von rund 0,3% übrig.
Gold enttäuscht
Ähnlich sieht die Rechnung für Anleger aus, die mit Blick auf die in den vergangenen Monaten zahlreichen Krisen auf Gold als sicheren Hafen gesetzt haben. Für Dollar-Investoren kam dabei ein sattes Plus von 8% heraus. Der Goldpreis in Euro hat sich jedoch gegenüber dem Stand vom Jahresanfang praktisch nicht verändert. Sehr enttäuschend sind Investments in Öl verlaufen - bei denen Anleger von der Hoffnung geleitet wurden, dass das Kartell Opec mit Hilfe der im Dezember begonnenen Förderkürzungen das Überangebot auf dem globalen Ölmarkt rasch in den Griff bekommt oder zumindest die Marktakteure von dieser Perspektive überzeugt. Der Brent-Ölpreis steht derzeit in Euro gerechnet rund 23% unter dem Stand von Anfang Januar, in Dollar gerechnet immerhin 16%. Gelohnt haben sich damit nur Short-Positionen auf den Energieträger.
Wenig Freude kam auch hinsichtlich der Anlage in europäische Staatsanleihen auf. Der Benchmark-Index Rex Performance 10 Jahre fuhr ein kleines Minus von rund 1% ein. Was die zweite Jahreshälfte betrifft, so halten viele Anlagestrategen die Themen des ersten Halbjahres auch für die nächsten sechs Monate für interessant. Auf der Aktienseite gelten US-Titel fast allen Analysten als deutlich überbewertet. Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zufolge sind die Bewertungen im S&P 500 mittlerweile wieder so hoch wie kurz vor dem Ausbruch der Finanzkrise des Jahres 2008. Außerdem zeichnet sich immer mehr ab, dass US-Präsident Donald Trump nur einen kleinen Teil seiner Wahlversprechen in die Realität umsetzen kann. Am US-Aktienmarkt sind aber nach wie vor hohe Erwartungen an Trump eingepreist. Daher stehen die Titel aus der Eurozone besonders im Fokus - zumal mit einem weiterhin kräftigen Anstieg der Unternehmensgewinne im Dax und im Stoxx 600 mit einem zweistelligen Prozentsatz gerechnet wird.
Von vielen Analysten wird auch erwartet, dass Nebenwerte weiterhin besser abschneiden als Blue Chips, nicht zuletzt, weil diese mit Fokussierung auf enger umgrenzte Märkte den großen globalen Risiken weniger ausgesetzt sind als multinational aufgestellte Konzerne. Außerdem sind Nebenwerte derzeit ein Modethema, mit dem sich eine größer werdende Zahl an Fonds beschäftigt - die entsprechenden Zuflüsse dürften die Kurse zusätzlich antreiben.
Hochzinsanleihen im Fokus
Die Aussicht auf - wenn auch moderat - steigende Zinsen dürfte es erneut schwierig werden lassen, ansprechende Renditen mit Staatsanleihen oder Corporate Bonds mit Investment-Grade-Rating zu erwirtschaften. Die Analysten der Deutschen Asset Management raten daher vor allem zu US-Hochzinsanleihen und auch zu in Euro denominierten Schwellenländerbonds, um Pick-up zu generieren. Das anziehende Zinsniveau dürfte auch die Aussichten der Goldanlage weiter eintrüben.
Was den Ölpreis betrifft, so ist zwar wegen der steigenden US-Schieferölproduktion eine Seitwärtsbewegung am wahrscheinlichsten. Einige Analysten sehen aber Preispotenzial, wenn es der Opec gelingt, sukzessive die hohen Lagerbestände abzubauen. Vielleicht wird ja der Ölpreis zur großen Überraschung der zweiten Jahreshälfte.
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