Ravensburg (ots) - Der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea ist ein Paradestück misslungener Diplomatie. Statt auf verbale Abrüstung zu setzen, überbieten sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump an rhetorischer Schärfe. Alle Welt ist besorgt ob immer neuer Raketentests. Und Trump? Er droht und fragt über seinen Lieblingskanal Twitter, ob "der Typ" (Kim Jong-un) "in seinem Leben nichts Besseres zu tun" habe.
Die Antwort: Nein, hat er nicht. Kim Jong-un ist isoliert. Er hat sein Leben dem Ziel verschrieben, Nordkorea zur Atommacht zu machen. Selbst die einstige (und einzige) Schutzmacht China hält das ostasiatische Land wirtschaftlich höchstens halbherzig über Wasser - weil es die unberechenbaren Folgen eines Zusammenbruchs Nordkoreas fürchtet. Auf die Staatengemeinschaft hört Nordkorea nicht, ihre Androhung finanzieller Sanktionen verpufft im Nichts. Nordkorea lässt seine Bürger lieber verhungern als von der Aufrüstung abzurücken. Einen Erstschlag scheut aber auch Kim Jong-un. Er weiß, dass dies sein Ende bedeuten würde.
Vermitteln können nur China und Russland. Sie sind das letzte Bindeglied zwischen den Konfliktparteien. Ihre Forderung nach einem Ende südkoreanisch-amerikanischer Manöver könnte zumindest vorerst für Abkühlung sorgen.
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