Hagen (ots) - Die Kirche bleibt im Dorf, der Pfarrer auch. Also kein Grund zur Aufregung, wenn zwischen Hagen und Meschede, Soest und Plettenberg ein protestantisches Hyper-Verwaltungsgebilde entsteht, das locker größer ist als das Saarland? Doch. Denn einerseits beleuchtet dieses aus der Not geborene, aberwitzig anmutende Konstrukt den Druck, mit dem die evangelische Kirche in der Region selbst dort zu kämpfen hat, wo sie nicht Diaspora ist. Andererseits wird bei genauem Hinschauen deutlich, wie eng kirchliche Wirkungsgebiete mit dem normalen Alltag verwoben sind. Zu den Pflichten der Kreiskirchenämter gehört eben auch der Unterhalt von Kindergärten, Friedhöfen, Altenheimen; die Diakonie (auf katholischer Seite Caritas) ist teils schon eigenständig organisiert. Darin spiegelt sich das große Dilemma der K-Frage heutzutage. Die Gotteshäuser, ob katholisch oder evangelisch, werden leerer, die Zahl der Kirchensteuerzahler schrumpft, aber die Aufgaben, welche die Kirchen traditionell erfüllen, werden wichtiger, vor allem die sozialen. Wo Not ist, da sind auch die Kirchen: Darauf konnte man sich bisher verlassen. In Zukunft dürfte das nicht mehr der Fall sein. Wer das nicht gut findet, kann ohne Mühe gegensteuern. Indem er wieder in die Kirche geht.
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