Bei Protestaktionen gegen den G20-Gipfel in Hamburg sind am Donnerstagabend dutzende Menschen verletzt worden. Die Polizei sprach gegen 23:30 Uhr von 59 leicht verletzten Polizeibeamten.
Eine Stunde zuvor war noch von 15 verletzten Beamten die Rede, von denen drei in Krankenhäusern behandelt werden mussten. Angaben über Verletzte unter den Demonstranten lagen zunächst nicht vor. Mindestens eine Person zog sich aber eine Augenverletzung durch einen vor dem Gesicht explodierten "Böller" zu, hieß es. Über 10.000 Menschen waren am Abend für die Protestkundgebung "Welcome to Hell" am Fischmarkt auf die Straße gegangen, um gegen das Treffen der größten Industrienationen zu protestieren.
Zunächst wurde die Demo nach ersten gewaltsamen Ausschreitungen für beendet erklärt, später setzte sich aber doch ein Demonstrationszug in Bewegung. Gleichzeitig säumten unzählige Schaulustige den Protestweg. Immer wieder kam es auch zu direkten Rangeleien zwischen gewaltbereiten Demonstranten und der Polizei, so zum Beispiel später am Abend auf der Reeperbahn. Einsatzkräfte wurden nach eigenen Angaben mit Pyroartikeln und anderen Gegenständen beworfen, die Polizei antwortete mehrfach mit dem Wasserwerfer, z.B. an der Sternbrücke.
Nach Angaben der Polizei standen später am Abend vor der Roten Flora Fahrräder, Unrat und andere Gegenstände ca. 3 Meter hoch in Flammen. An mehreren Stellen in der Stadt stellten die Beamten zudem sogenannte Krähenfüße fest. "Offenbar sollen Einsatzfahrzeuge unbrauchbar gemacht werden", hieß es in einer Mitteilung. Stundenlang kreiste in der Nacht über Hamburg ein Hubschrauber der Polizei, der nach Angaben der Behörden immer wieder mit sogenannten Laserpointern attackiert wurde.