Regensburg (ots) - Die Kirchen stecken in der Krise. Menschen wenden sich ab. Kirchensteuer zu sparen scheint für viele ein größerer Anreiz zu sein, als die Treue zur Traditionsinstitution zu halten. Für die Kirchen sind die aktuellen Zahlen, die einen leichten Rückgang der Austritte belegen, nur ein schwacher Trost. Der Trend setzt sich fort. Dabei steckt darin etwas Positives. Wir leben in einer bunten, vielfältigen, individuellen Gesellschaft. Homosexuelle Paare können heiraten, durch Globalisierung und Migration mischen sich Einflüsse aus anderen Kulturen und Religionen unter die hiesigen, und jeder genießt die Freiheit, die elterliche Entscheidung der Taufe rückgängig zu machen. Aus Sicht der Kirche mag die Entwicklung schmerzhaft sein. Für die Gesellschaft als Ganzes ist sie ein Zugewinn an Freiheit, Pluralität und Selbstbestimmtheit. Sicher gibt es auch heute ein Bedürfnis nach Orientierung und Halt. Es mag in einer zunehmend komplexen Welt sogar wachsen. Nur hat die Kirche längst das Monopol verloren, allein diesen Halt zu bieten. Es gibt eine Vielzahl an Institutionen, Glaubensrichtungen, Denkschulen und Ideologien im Angebot. Wenn die Kirche in diesem Spektrum weiterhin eine zentrale Rolle spielen will, muss sie sich weiter öffnen und von starren, konservativen Dogmen verabschieden. Papst Franziskus macht gerade schon vor, wie das geht.
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