Der frühere Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) hat sich für eine stärkere deutsche Solidarität mit Frankreich ausgesprochen. "Wir könnten, zum Beispiel, mit Frankreich gemeinsame Staatsanleihen für die Neuverschuldung auflegen. Das wäre eine deutliche Demonstration unserer Schicksalsverbundenheit", sagte von Dohnanyi der "Welt" (Samstagsausgabe).
Der deutsch-französische Motor sei "das Schicksal Europas" und nur, wenn dieser Motor wieder laufe, werde Europa genesen. Frankreich brauche jetzt Zeit. "Da muss Deutschland helfen."
Von Dohnanyi nannte zusätzliche Zahlungen Deutschlands an die EU "wenig sinnvoll", sofern diese nicht an Reformen geknüpft seien. "Für Emmanuel Macron in Frankreich sehe ich es anders", sagte der SPD-Politiker: "Deutsche Solidarität muss ihm jede in Europa mögliche wirtschaftspolitische Chance geben, und auch in der Außen- und Verteidigungspolitik sollten wir den Franzosen weit entgegenkommen." Mit Blick auf die europäischen Flüchtlings-Kontingente mahnte er zu Nachsicht. "Frankreich bewegt sich in dieser Frage, und wir müssen auch die besonderen Erfahrungen unserer Nachbarn respektieren", sagte er.