Expertenmeinung
Income-Barometer von J.P. Morgan Asset Management: Fokus auf Sicherheit zahlt sich nicht aus
- Ein Großteil der deutschen Sparer will für Sicherheit auf Ertrag verzichten
- Regional große Unterschiede in der Risikobereitschaft
- Mit hohem Sicherheitsbedürfnis bleiben Anlageziele unerreichbar
Drei Viertel der Deutschen schätzen sich bei der Geldanlage als sicherheitsorientiert sein: Laut aktuellem Income-Barometer hält sich mit 48,6 Prozent rund jeder zweite Befragte für "sehr sicherheitsorientiert" und möchte sein Kapital lieber erhalten als es zu vermehren. Weitere 25,2 Prozent sehen sich als "eher sicherheitsorientiert" an, das heißt sie sind mit Erträgen von zwei bis drei Prozent pro Jahr zufrieden. "Es ist bemerkenswert, dass viele Deutsche für die - vermeintliche - Sicherheit der Sparanlagen auf Rendite verzichten, denn im anhaltenden Niedrigzinsumfeld bleiben Anlageziele damit unerreichbar. Auch findet der Kapitalerhalt nur auf dem Papier statt, denn wenn die Inflation höher ist als die Zinsen verliert das Ersparte real an Wert", sagt Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing und PR bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt.
Diese Tatsache hat ein Teil der Deutschen auch bereits verinnerlicht und zeigt sich etwas risikofreudiger. Laut Income-Barometer traut sich mit 11,6 Prozent rund jeder Zehnte zu, geringe Schwankungen auszuhalten, wenn die Geldanlagen dafür vier bis fünf Prozent Ertrag bringen. Und zwei Prozent sagen, sie könnten auch größere Schwankungen gut aushalten, erwarten dafür aber auch eine Rendite von sechs bis sieben Prozent. Pia Bradtmöller weiß: "Bei einem Zins von 6 Prozent verdoppelt sich eine Anlage in 12 Jahren, bei 4 Prozent sind es 18 Jahre, bei 2 Prozent 36 Jahre. Bei einem Zinssatz von 0,5 Prozent sind es dagegen stolze 144 Jahre - und im aktuellen Zinsumfeld erwirtschaften viele Sparprodukte noch weniger. Wer also ein bisschen mehr Risiko in Kauf nimmt, erreicht sein Anlageziel schneller. Mit flexiblen Mischfonds, die es in ertragsorientierten und konservativen Ausprägungen gibt,finden auch weniger risikofreudige Anleger eine breit gestreute und somit weniger schwankungsanfällige Lösung."
Angst vor dem Auf und Ab der Börse
Ein Blick auf die Deutschlandkarte zeigt, dass das Sicherheitsbedürfnis regional sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Ausgesprochen sicherheitsorientiert zeigen sich mit 76,2 Prozent die Thüringer. Überdurchschnittlichen Sicherheitsbedarf haben auch die Sparer aus Sachsen-Anhalt (53,4 Prozent), Rheinland-Pfalz/Saarland (52,2 Prozent), Hamburg (52,8 Prozent). Rund um den bundesdeutschen Durchschnittswert von 48,6 Prozent pendeln die Bayern (49,9 Prozent), Baden-Württemberger (49,5 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (49,2 Prozent), während laut der Befragung die Berliner (46,3 Prozent), Hessen (46,2 Prozent), Sachsen (45,4 Prozent), Schleswig-Holsteiner (44,6 Prozent) und vor allem die Brandenburger (40,9 Prozent) und Niedersachen/Bremer (38,8 Prozent) etwas weniger stark auf Sicherheit bei der Geldanlage fixiert sind.
Bei denjenigen, die sich zutrauen, geringe Schwankungen auszuhalten, liegen wiederum die Hessen (15,3 Prozent), Nordrhein-Westfalen (15,2 Prozent), Brandenburger (14,9 Prozent) oder Niedersachen/Bremer (13,3 Prozent) über dem Bundesdurchschnitt von 11,6 Prozent. Besonders interessant ist das Bild in Mecklenburg-Vorpommern, wo es mit 51,7 Prozent einerseits überdurchschnittlich viele Sicherheits-Sparer gibt, andererseits aber auch mit 17,2 Prozent die meisten risikofreudigeren Anleger. In Schleswig-Holstein (26,2 Prozent) und Niedersachen/Bremen (22,8 Prozent) gab es mit rund jedem vierten Befragten besonders viele, die sich nicht zu dem Thema äußern konnten oder wollten.
"Die Angst vor Schwankungen ist nach wie vor so groß, dass viele Deutsche lieber auf Rendite verzichten, als auf die Chancen der Kapitalmarkterträge zu setzen. Auch wenn diese zugegebenermaßen ein höheres Risiko aufweisen, heben sich die Marktschwankungen ja gerade über die längeren Anlagezeiträume hinweg auf, wie Zeitreihen belegen", betont Pia Bradtmöller. Da sich Sparen allein bei den anhaltend niedrigen Zinsen nicht mehr rechnet, sind Investmentfonds auch für Anlageeinsteiger eine echte Alternative.
JPMorgan Investment Funds - Global Income Fund
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