Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will den Kompromiss, der sich zwischen Autoindustrie und Politik abzeichnet, nicht hinnehmen. Danach möchten Hersteller wie Daimler, Opel und BMW die Abgasreinigung bei Dieselfahrzeugen so einstellen, dass sie erst ab zehn Grad Celsius wirksam wird.
Dieses Vorgehen sei "unglaublich und nicht tolerabel", kritisiert DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel". Damit wäre die Abgasreinigung faktisch die Hälfte des Jahres ausgeschaltet. Gerade im Winterhalbjahr, wenn die Bürger besonders anfällig für Atemwegserkrankungen seien, würden dann "unverändert hohe Mengen der Dieselabgasgifte in die Städte fließen". Die Nachrüstung müsse sicherstellen, dass die Abgasgrenzwerte im Realbetrieb ebenfalls eingehalten werden, und zwar auch im Winterhalbjahr bei Temperaturen von bis zu minus 15 Grad Celsius, wie es eine EU-Verordnung vorschreibt, forderte Resch.
Die DUH werde "alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen" und auch vor "kreativen Aktionen nicht zurückschrecken", um dieses Ziel zu erreichen. Derzeit klagt die DUH in mehreren Städten auf Einhaltung der EU-Grenzwerte bei Stickoxiden, die von Dieselfahrzeugen ausgestoßen werden.