Osnabrück (ots) - Cartoonist Uli Stein hatte schlechte Noten im Kunstunterricht
"Ich war auf eine Sechs programmiert" - 70-Jähriger meidet Menschenansammlungen und geht seit 20 Jahren nicht ins Fernsehen - Fußballfan meidet Stadionbesuche
Osnabrück. Das Talent von Deutschlands erfolgreichstem Cartoonisten Uli Stein ist in der Schule vollkommen verkannt worden. Im Kunstunterricht habe er stets schlechte Noten gehabt, weil er sich mit seinem Lehrer nicht habe einigen können, sagte der 70-Jährige im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag): "Wenn es hieß, wir malen jetzt einen Wald, und jemand einen Schwamm nahm und mit grüner Farbe rumtupfte, gab's eine Eins. Ich aber habe einen Baum gezeichnet, und dann noch einen Baum. Das war schon grenzwertig. Und wenn ich dann noch einen Fliegenpilz an den Stamm des Baums gemalt habe, ging's schon in Richtung Fünf. Und wenn es gar noch ein Astloch gab, aus dem auch noch ein Eichhörnchen guckte, dann war die Sache erledigt und die Sechs programmiert."
Skeptisch ist der einstige Lehramtsstudent Stein heute nicht nur den Schulen, sondern auch den Medien gegenüber, die er deswegen weitgehend meidet: "Ich habe meiner Agentin seit 20 Jahren striktes Fernsehverbot erteilt, und ich will auch gar nicht wissen, wer da anfragt." Auch wolle er keine ständige Zeitungspräsenz: "Es muss doch furchtbar sein, wenn man so bekannt ist wie Boris Becker und nicht einmal eine Bratwurst essen kann, ohne dass die Leute ihre Handys ziehen und einen fotografieren. Nein, das brauche ich wirklich nicht."
Überhaupt ist Stein nicht unbedingt jemand, der sich gern unters Volk mischt: "Ich mag keine Menschenansammlungen. Alles, was über fünf hinausgeht, ist mir suspekt. Im Stadion schon mal gar nicht." Deshalb verzichtet der glühende Anhänger von Hannover 96 auch schon seit Mitte der Siebzigerjahre auf Stadionbesuche. Seine 96-Fahne allerdings besitzt er heute noch: "Wir nennen sie die Gesegnete, bei wichtigen Spielen wird sie ausgelegt."
In den letzten Jahren hat sich Stein mehr und mehr vom Zeichnen aufs Fotografieren verlegt und bevorzugt dabei vor allem Hundemotive: "Es fing vor drei Jahren mit einem kleinen Hund an, den ich im Ort gesehen habe, als ich beim Italiener auf der Terrasse saß. Ein toller Hund mit ganz eigenartigen Ohren. Ich dachte: Wenn jetzt der Besitzer rauskommt, dann frage ich ihn mal, ob ich seinen Hund fotografieren darf. In dem Moment kommt aber der Ober, ich gebe meine Bestellung auf, dreh mich um - und der Hund ist weg. Zum Glück hatte ich vorher noch mit dem Handy ein Foto von ihm gemacht. Damit bin ich wochenlang durch alle möglichen Läden und habe gefragt, ob jemand den Hund kennt - vergeblich. Aber dann hatte meine Assistentin die gute Idee, doch mal bei den Tierärzten zu fragen. Und gleich die erste Tierärztin sagte dann: Ja, den Hund kenn ich, das ist unsere Donna." Sie habe dann den Kontakt zu den Besitzern hergestellt, und heute ziere Donna das Titelbild seines Bildbandes "Hunde".
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"Ich war auf eine Sechs programmiert" - 70-Jähriger meidet Menschenansammlungen und geht seit 20 Jahren nicht ins Fernsehen - Fußballfan meidet Stadionbesuche
Osnabrück. Das Talent von Deutschlands erfolgreichstem Cartoonisten Uli Stein ist in der Schule vollkommen verkannt worden. Im Kunstunterricht habe er stets schlechte Noten gehabt, weil er sich mit seinem Lehrer nicht habe einigen können, sagte der 70-Jährige im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag): "Wenn es hieß, wir malen jetzt einen Wald, und jemand einen Schwamm nahm und mit grüner Farbe rumtupfte, gab's eine Eins. Ich aber habe einen Baum gezeichnet, und dann noch einen Baum. Das war schon grenzwertig. Und wenn ich dann noch einen Fliegenpilz an den Stamm des Baums gemalt habe, ging's schon in Richtung Fünf. Und wenn es gar noch ein Astloch gab, aus dem auch noch ein Eichhörnchen guckte, dann war die Sache erledigt und die Sechs programmiert."
Skeptisch ist der einstige Lehramtsstudent Stein heute nicht nur den Schulen, sondern auch den Medien gegenüber, die er deswegen weitgehend meidet: "Ich habe meiner Agentin seit 20 Jahren striktes Fernsehverbot erteilt, und ich will auch gar nicht wissen, wer da anfragt." Auch wolle er keine ständige Zeitungspräsenz: "Es muss doch furchtbar sein, wenn man so bekannt ist wie Boris Becker und nicht einmal eine Bratwurst essen kann, ohne dass die Leute ihre Handys ziehen und einen fotografieren. Nein, das brauche ich wirklich nicht."
Überhaupt ist Stein nicht unbedingt jemand, der sich gern unters Volk mischt: "Ich mag keine Menschenansammlungen. Alles, was über fünf hinausgeht, ist mir suspekt. Im Stadion schon mal gar nicht." Deshalb verzichtet der glühende Anhänger von Hannover 96 auch schon seit Mitte der Siebzigerjahre auf Stadionbesuche. Seine 96-Fahne allerdings besitzt er heute noch: "Wir nennen sie die Gesegnete, bei wichtigen Spielen wird sie ausgelegt."
In den letzten Jahren hat sich Stein mehr und mehr vom Zeichnen aufs Fotografieren verlegt und bevorzugt dabei vor allem Hundemotive: "Es fing vor drei Jahren mit einem kleinen Hund an, den ich im Ort gesehen habe, als ich beim Italiener auf der Terrasse saß. Ein toller Hund mit ganz eigenartigen Ohren. Ich dachte: Wenn jetzt der Besitzer rauskommt, dann frage ich ihn mal, ob ich seinen Hund fotografieren darf. In dem Moment kommt aber der Ober, ich gebe meine Bestellung auf, dreh mich um - und der Hund ist weg. Zum Glück hatte ich vorher noch mit dem Handy ein Foto von ihm gemacht. Damit bin ich wochenlang durch alle möglichen Läden und habe gefragt, ob jemand den Hund kennt - vergeblich. Aber dann hatte meine Assistentin die gute Idee, doch mal bei den Tierärzten zu fragen. Und gleich die erste Tierärztin sagte dann: Ja, den Hund kenn ich, das ist unsere Donna." Sie habe dann den Kontakt zu den Besitzern hergestellt, und heute ziere Donna das Titelbild seines Bildbandes "Hunde".
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