In der Debatte über den Dieselskandal plädieren die Arbeitgeber für eine engere Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft. "Je größer die Schwierigkeiten sind, die man mit einem anderen hat, desto mehr muss man mit ihm reden", sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).
"Deshalb ist es falsch, wenn Umweltverbände fordern: Ihr dürft nicht mehr am selben Tisch sitzen." Kramer verwahrte sich zugleich gegen Vorwürfe, es gebe eine Kumpanei zwischen Politik und Wirtschaft. Man müsse sich über staatliche Regelungen und unternehmerische Möglichkeiten eng abstimmen. "Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Forschung und Geldgeber sind in Deutschland eng vernetzt. Auch die Gewerkschaften gehören dazu. Und das muss auch so bleiben."
Dieses Miteinander sei ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der deutschen Wirtschaft. Kramer erklärte, es werde viel über Elektromobilität geredet, aber an nötigen Stromnetzkapazitäten und Trassen fehle es nach wie vor.
"Umweltschützer stehen leider immer wieder auf der Bremse, wenn es um Energieprojekte geht. Auch deshalb werden wir noch längere Zeit Verbrennungsmotoren brauchen, auch den Diesel." Den Vertrauensverlust der Autohersteller bezeichnete Kramer als gefährlich. "Vertrauen zurückzugewinnen, ist keine Aufgabe für den Steuerzahler, sondern ureigenste Aufgabe der Industrie. Der Dieselgipfel war deshalb ein guter Schritt."