FDP-Generalsekretärin Nicola Beer hat bekräftigt, dass ihre Partei ohne konkrete Koalitionsaussage in den Bundestagswahlkampf zieht. Für die Liberalen stünden diesmal die Inhalte an erster Stelle: "Wenn wir etwas gelernt haben aus der Situation 2013, dann dass wir diese Inhalte nicht mehr verraten", sagte Beer im rbb-"Inforadio".
"Dass das wirklich das Maßgebliche ist, dass uns diese Positionen wichtiger sind als Posten." In einer künftigen Regierung werde die FDP auch nicht so kompromissfreudig sein wie früher: "Wir haben zu schmerzhaft gelernt, was es heißt, sich immer wieder über die eigene rote Linie treiben zu lassen, zu kompromissfähig unterwegs zu sein. Den Fehler macht man nicht zweimal, weil diese Nahtod-Erfahrung, die brauche ich nicht nochmal." Nach der Wahl seien nur Bündnisse mit den Linken und der AfD ausgeschlossen, so Beer: "Der Rest da sind wir und da muss man auch staatstragend gesprächsfähig sein. Und wir haben ja interessanterweise mit jeder der anderen drei Parteien andere Schnittmengen. Und jetzt muss man eben schauen, wo sich das Gros der Themen auch durchsetzen lässt."
Um eine Regierung mit der Union zu bilden, müsse sich auch dort einiges bewegen, so Beer: "Die CDU steht eigentlich für ein ganz starkes 'Weiter so', also für ein Verwalten der Gegenwart. Das ist schon ein Ticken besser als wenn ich eigentlich die Rolle rückwärts machen möchte wie die Sozialdemokraten."