Die deutschen Wasserversorger warnen vor zum Teil deutlichen Preissteigerungen beim Trinkwasser. Die hohe Nitratbelastung bereite den Unternehmen zunehmend Probleme, sagte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes BDEW der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe).
"Wir machen uns große Sorgen um den Zustand des Grundwassers. Das ist die wichtigste Ressource, die wir haben." Offiziell geht die Bundesregierung davon aus, dass ein Drittel der Messstellen im Bundesgebiet zu hohe Nitratwerte ausweist. Aus Sicht der knapp 6.000 deutschen Versorgungsunternehmen ist die Lage jedoch erheblich kritischer, weil diese sich an einen deutlich niedrigeren Grenzwert halten müssen als den gesetzlich vorgeschriebenen.
Gemessen daran weisen fast alle Messstellen im Bundesgebiet zum Teil deutlich überhöhte Nitratwerte auf. Das könnte die Aufbereitung von Trinkwasser bald teurer machen, in besonders betroffenen Regionen um bis zu 62 Prozent, warnte Weyand. Das Umweltministerium hatte zuletzt vor Preissteigerungen um bis zu 45 Prozent gewarnt. Hauptverursacher der hohen Nitratbelastung ist aus Sicht des Wasserverbandes die Landwirtschaft.
Das neue Düngerecht müsse überarbeitet und verschärft werden, forderte Weyand. "Die Vorschriften sind lückenhaft und erlauben zu viele Ausnahmen." Bund und Länder haben lange um das Gesetz gerungen. Auch die EU macht Druck, sie hat Deutschland wegen überhöhter Nitratwerte verklagt.