Düsseldorf (ots) - In einer Welt, in der nahezu jeder seinen Urlaub in fernen Landen verbringt, überrascht die Nachricht, dass Azubis nicht von zu Hause wegwollen. Wären nämlich die Schulabgänger im Beruf so flexibel wie in den Ferien, könnten fast alle einen Ausbildungsplatz bekommen. Es gibt genügend Angebote - allerdings häufig nicht im heimatlichen Umfeld und oft genug auch nicht im Traumberuf. Weil Bayern boomt, werden dort Azubis gesucht, während in NRW Ausbildungsplätze fehlen. Also: Auf nach Bayern? So einfach ist das nicht. Jugendliche vom Rhein, die sich nah der Alpen ausbilden lassen wollen, könnten dort Kost und Logis kaum bezahlen. Wer also Flexibilität von jungen Leuten einfordert, muss auch über eine Ausbildungsförderung ähnlich Bafög nachdenken. Nicht ohne Grund fordert das Handwerk eine Art Studententicket für Azubis. Denn selbst in NRW gibt es abgelegene Regionen, in denen Auszubildende gesucht werden. Wer vom Nachwuchs Flexibilität fordert, sollte Wege finden, die Berufsbilder attraktiver zu gestalten. Wer als Unternehmer Ausbildung fördert, tut etwas für die Auszubildenden - aber auch für seinen wirtschaftlichen Erfolg.
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