Nach dem schweren Bombenanschlag in Kabul Ende Mai wird die Deutsche Botschaft wohl noch für viele Monate geschlossen bleiben. In einem internen Lagebericht des Auswärtigen Amts heißt es, es seien "umfangreiche Bau- und Schutzmaßnahmen" nötig, um die Vertretung wieder zu eröffnen, berichtet der "Spiegel".
Der Sprengsatz von gut 10.000 Kilogramm zerstörte das Kanzleigebäude fast völlig, auch die Außenmauer des Geländes muss erneuert werden. Da sich die Behörden inzwischen sicher sind, dass die Terrorattacke mit einem Abwasser-Lkw der deutschen Botschaft galt, befürchten sie nun Angriffe auf die Baumaßnahmen am Rande des Diplomatenquartiers. Derzeit befindet sich nur der Botschafter Walter Haßmann in Afghanistan, alle anderen Diplomaten wurden abgezogen. Haßmann arbeitet und wohnt aufgrund der prekären Sicherheitslage in der afghanischen Hauptstadt in der US-Botschaft.
Termine außerhalb des militärisch abgeschirmten US-Geländes, so die Einschätzung des Auswärtigen Amts, seien "derzeit nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich".