Regensburg (ots) - Sicherheit zuerst - das sollte überall Der mit der Gefahr einer Auslieferung an die Türkei konfrontierte Kölner Schriftsteller Dogan Akhanli will nicht an das Schlimmste denken. "Ich hoffe, dass alles gut ausgeht", sagte der auf Betreiben von Ankara in Spanien vorübergehend festgenommene Autor am Montag vor Journalisten in Madrid. Er betonte: "Eine Auslieferung wäre nicht nur für mich eine Katastrophe, es wäre auch für Spanien eine Katastrophe." Akhanli räumte aber ein, er sei ob seiner Lage beunruhigt, und er appellierte an die spanischen Behörden: "Dass ein demokratisches Land, das sich so lange mit Faschismus auseinandergesetzt hat, jemanden an ein Land ausliefert, das gerade in Richtung des klassischen Faschismus geht, das wäre tragisch." Der Autor warnt vor einem "juristischen und politischen Skandal". Akhanli war am Samstag im Spanien-Urlaub in Granada festgenommen, nach einem Tag aber wieder freigelassen worden. Er darf Spanien für die Dauer des Auslieferungsverfahrens nicht verlassen, muss seinen Pass abgeben und sich ein Mal pro Woche bei den Behörden melden. Nach der Festnahme sei ihm "schwindelig" geworden, sagte er jetzt. "Ich hab mich sehr schlecht gefühlt." "Das ist tatsächlich für mich eine erschreckende Erfahrung, weil ich gedacht habe, dass ich in europäischen Händen in Sicherheit bin und dass die langen Hände der Willkür und Arroganz nicht bis dahin reichen können", erklärte der 60-Jährige, der ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft hat. "Dass das der Fall war, dass ich in Europa nicht in Sicherheit bin, hat mich schockiert."
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