Die Auswirkungen der Brandanschläge am 19. August auf Signalanlagen bei Berlin kommen die Deutsche Bahn offenbar teuer zu stehen. Bundesweit waren 442 Züge im Fern-, Nah- und Güterverkehr betroffen, zitiert das Nachrichtenmagazin Focus aus einem internen Papier der DB Sicherheit.
Die Fahrgäste mussten demnach insgesamt 14.625 Minuten Verspätung hinnehmen. 173 Züge wurden umgeleitet. Es kam zu 22 Zugausfällen und 137 Teilausfällen im Bahnbetrieb. Experten gehen davon aus, dass die Anschläge von Linksextremisten verübt wurden, genauso wie beim G20-Gipfel Anfang Juli.
Damals kam es laut Bahn-Dokumenten zu 4.829 Minuten Verspätung bei 195 Zügen. Dabei fielen 116 Züge komplett und 269 zum Teil aus. 44 musste die Bahn umleiten. Wie das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Bahnkreise weiter schreibt, schätzt das Unternehmen die Schäden durch "politisch motivierte Kriminalität" von Links in diesem Jahr auf einen "mittleren zweistelligen Millionenbetrag".
Für DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke sind das kein linker Protest, "sondern schlicht und einfach schwere Straftaten". Hier werde ein Kampf "auf dem Rücken Zehntausender Reisender ausgetragen", sagte Rischke dem Magazin.