FDP-Chef Christian Lindner kann sich eine Koalition mit der Union auf Bundesebene nach dem Vorbild der schwarz-gelben Ressortverteilung in Nordrhein-Westfalen vorstellen. "Wir wollen mehr tun für Bildung, Digitalisierung und Bürgerrechte. Die FDP ist jetzt breiter aufgestellt", sagte Lindner der "Saarbrücker Zeitung" (Samstagsausgabe).
In Nordrhein-Westfalen habe man Ministerien besetzt, "die zu unserer Agenda passen", so Lindner. In Düsseldorf stellen die Liberalen die Ressortchefs für Bildung, Wirtschaft und Digitalisierung sowie für Familie und Integration. Der Verzicht auf das Finanzressort bei der schwarz-gelben Koalitionsbildung 2009 im Bund sei sicher ein Fehler gewesen, sagte der FDP-Chef.
"Auch jetzt wollen wir eine Entlastung der Mitte, aber die Prioritäten haben sich geändert", so Lindner. "Wir sind auch aus der außerparlamentarischen Opposition kommend in der Lage, Verantwortung zu übernehmen", stellte der FDP-Vorsitzende klar. "Regierungserfahrung kann auch ein Tarnwort dafür sein, nichts ändern zu wollen". Man trete allerdings nur dann in eine Regierung ein, "wenn wir eine liberale Handschrift zeigen können", sagte Lindner.