Expertenmeinung
Hochzinsanleihen: Ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen
Das lang erwartete Jahrestreffen der Notenbanker in Jackson Hole in der vergangenen Woche erwies sich als eher unspektakuläres Ereignis, da sowohl Janet Yellen als auch Mario Draghi sich fast ausschließlich auf das Thema Finanzstabilität konzentrierten und keine Signale zu geldpolitischen Fragen aussendeten. Die Kurse für US-Staatsanleihen zogen an, und auch der Euro legte angesichts der Umkehr der kurzfristigen Konsenspositionierung stark zu. Obwohl der stärkere Euro die positive europäische Ertragsentwicklung gefährden könnte, profitieren europäische Unternehmen auch weiterhin von den ausgesprochen starken makroökonomischen Daten: Der jüngste Geschäftsklimaindex blieb auf einem vergleichsweise hohen Niveau, und der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe erreichte im August erneut den jüngsten Höchststand von 57,4. Die Daten zur Verfassung der Unternehmen waren insbesondere am europäischen Hochzinsmarkt ebenfalls sehr positiv. Beweise dafür sind die historisch niedrigen Ausfallraten und ein Rekordhoch bei der gewichteten durchschnittlichen Bonität des Vergleichsindex Bank of America Merrill Lynch Euro Developed Markets Non-Financial Constrained Index. Es kommt nach wie vor zu mehr Bonitätsanhebungen als Herabstufungen. Zudem könnten europäische Hochzinsanleihen aufgrund der Tatsache, dass einige der größeren potenziell aufstrebenden Emittenten ("Rising Stars") sich vornehmlich im Grundstoffsektor konzentrieren, in Zukunft in noch geringerem Umfang der Volatilität an den Rohstoffmärkten ausgesetzt sein.
Unter Berücksichtigung von Bonitäts- und Währungsdifferenzen bieten der europäische und der US-Hochzinsmarkt vergleichbare Renditeprofile
Quantitative Bewertungen
Obgleich die Rendite im schlechtesten Fall (Yield-to-Worst) der europäischen Hochzinsanleihen mit 2,29 % gegenüber 5,63 % bei US-Hochzinsanleihen relativ betrachtet wesentlich weniger attraktiv erscheinen mag, bleiben bei diesem Vergleich mehrere wichtige Faktoren unberücksichtigt. So ist beispielsweise entscheidend, dass die zugrunde liegenden risikofreien Renditesätze bei den beiden Anlageklassen stark voneinander abweichen. 10-jährige US-Staatsanleihen bieten eine um 1,8 Prozentpunkte höhere Rendite als 10-jährige Bundesanleihen. Auch wenn man sich anstelle der Renditen die Risikoaufschläge (Spreads) anschaut, existieren strukturelle Unterschiede zwischen den beiden Märkten, die rechtfertigen, dass der europäische Markt mit einem Spread von 272 Basispunkten (Bp.) gehandelt wird und der US-Markt mit einem Spread von 386 Bp. Zu diesen Unterschieden zählen u. a. die unterschiedlichen sektorbezogenen Allokationen, die höhere Bonität des europäischen Marktes und die niedrigere Zinssensitivität des europäischen Index. Ebenso gilt es zu beachten, dass in jenen Fällen, in denen ein Anleger mit Basiswährung EUR eine Position in US-Hochzinsanleihen erwirbt und diese gegen Währungsrisiken absichert, ein Großteil des Renditeunterschieds zwischen den beiden Märkten aufgehoben wird. (Stand sämtlicher Daten in diesem Abschnitt: 30. August 2017).
JPMorgan Funds- Global Bond Opportunities Fund
Anteilklasse A (inc) - EUR (hedged)
WKN A1XETG
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