Bielefeld (ots) - Zwei katastrophale Wetter-Ereignisse im Jahrhundertformat haben die USA in kurzer Folge gebeutelt - und der Präsident nimmt das Wort Klimawandel nicht einmal in den Mund. Wo Vorgänger Obama kategorisch feststellte, dass die zunehmende Erderwärmung die "größte Gefahr für kommende Generationen ist" und eine entsprechend ambitionierte Umweltpolitik verfolgte, bleibt Trump stumm. Ob Hurrikan "Harvey" in Texas oder jetzt "Irma" in Florida - Trump verhält sich wie ein staunender Katastrophentourist vor einem gottgegebenen Ereignis. Und inszeniert demonstrativ kollektive Gebete für die Menschen in Florida. Dass Amerika keinen pathetischen Zuspruch braucht, sondern intelligente Konzepte, wie der Wiederholungsfall verhindert oder zumindest abgemildert werden kann, ist im Weißen Haus nicht angekommen. Denn bei ernstzunehmenden Experten gilt es - bei allen offenen Fragen - als belastbare These: Je höher die Wassertemperatur der Ozeane, je höher der Meeresspiegel, desto heftiger die Intensität der Winde und Niederschläge eines Hurrikans, desto gewaltiger seine Zerstörungskraft. Einfacher gesagt: Der Klimawandel produziert Stürme wie "Irma" nicht. Aber er verstärkt ihre Auswirkungen. Darüber muss man als Präsident reden, wenn man seinem Amtseid gerecht werden will. Im Übrigen auch darüber, ob der Wiederaufbau in küstennahen Gebieten, die absehbar wieder Opfer der Naturgewalten werden, volkswirtschaftlich überhaupt noch vertretbar ist. Aber auch auf diesem Auge ist Trump blind. Er umgibt sich - von der Umweltbehörde EPA bis tief hinein in sein Kabinett - mit Leuten, die den über Jahre weltweit mühsam geformten wissenschaftlichen Konsens über den von Menschen mitverursachten Klimawandel für ein Schauermärchen halten. Profiteure dieser Ignoranz sind die wenigen Pseudo-Wissenschaftler, Klimaskeptiker und publizistischen Scharlatane wie Rush Limbaugh oder Alex Jones, die nach jedem extremen Wetter-Ereignis abwiegeln und mit kruden Verschwörungstheorien aufwarten. Trump fühlt sich ihnen tief verbunden. Wie lange noch? Der Präsident und seine halbherzig folgenden Republikaner mögen weiter hartnäckig die Wissenschaft leugnen. Mit den gigantischen Folgekosten, die allein Harvey und Irma hinterlassen (die Schätzungen gehen im schlimmsten Fall von fast 1.000 Milliarden Dollar aus), wird ihnen das nicht gelingen. Am Ende wird der politische Kulturkampf um den Klimawandel übers Portemonnaie entschieden.
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