Düsseldorf (ots) - Die Meldungen über deutsche Bürger, die ohne ersichtlichen Grund in der Türkei verhaftet werden, kommen inzwischen in einer so dichten Folge, dass ein Gewohnheitseffekt einzutreten droht. Das darf nicht passieren. Jeder unschuldig Verhaftete ist ein Skandal, eine Verhöhnung demokratischer Spielregeln, ein tragisches Schicksal. Deshalb ist es auch gut, dass in der deutschen Öffentlichkeit immer wieder an den inhaftierten Journalisten Deniz Yücel und andere erinnert wird. Mit der Festnahme unschuldiger Bürger trifft die Türkei die Bundesrepublik an ihrer empfindlichsten Stelle. Die Freiheit des Einzelnen - die physische und die mentale - ist unser höchstes Gut. Mit den Festnahmen bedroht die Türkei diese demokratische Errungenschaft. Man kann nur jedem Bürger raten, eine Reise in die Türkei sehr wohl zu überlegen. Wer in sozialen Netzwerken Witze über Erdogan verbreitet, wer Türken zu seinen Freunden zählt, die keine bekennenden Erdogan-Anhänger sind, oder wer sich gar öffentlich kritisch über diesen Autokraten geäußert hat, sollte es einfach lassen.
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