Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält die Vereinten Nationen für verbesserungswürdig. Manche Dinge seien "sehr, sehr unzureichend", sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast, das am Samstag veröffentlicht wurde.
"Insbesondere ist die Arbeitsfähigkeit des UN- Sicherheitsrats natürlich in vielen internationalen Konflikten durch die Veto-Möglichkeit sehr eingeschränkt." So sei es bedauerlich gewesen, dass es bezüglich Syrien lange keine gemeinsame Haltung gegeben habe. "Aber trotzdem, es lohnt sich, an diesem dicken Brett, die Vereinten Nationen zu verbessern, weiter zu arbeiten", so die Kanzlerin. Es gebe auch Projekte, die gelungen seien.
"Das eine sind die Nachhaltigkeitsziele, die Agenda 2030. Das war ein großer Schritt der Weltgemeinschaft. Und das zweite ist das Pariser Klimaschutzabkommen, was ohne die Vereinten Nationen auch nicht stattgefunden hätte." Eine Welt ohne die Vereinten Nationen wäre eindeutig eine schlechtere Welt, so die Kanzlerin. Gleichzeitig verteidigte sie, dass Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag, der von 122 UN-Mitgliedsstaaten unterzeichnet wurde, nicht unterschrieben habe.
Das Manko dieser Absprache sei, dass die Atommächte selber an diesen Fragen nicht beteiligt gewesen seien. "Ich glaube, große Abrüstungsinitiativen können von uns unterstützt werden, aber es müssen auch die Betroffenen selbst mit am Tisch sitzen, und dafür werden wir weiter werben."