Die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg räumt Kapazitätsprobleme am noch nicht eröffneten Flughafen BER ein. Der Airport ist für jährlich 22 Millionen Passagiere geplant, wird aber schon bei seiner Eröffnung 27 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen müssen.
Dies sei durch "Lerneffekte" und "Optimierungsmaßnahmen" angeblich möglich. So steht es im vertraulichen Bericht, der den Eigentümern am 16. August vorgelegt wurde und über den der "Spiegel" berichtet. Höhere Fluggastzahlen erforderten jedoch eine "erhöhte Stabilität von Prozessen" am Flughafen. Doch genau dies kann der BER vermutlich nicht bieten.
So fehlt es an Abfertigungspositionen für Flugzeuge. Bleibt eine Maschine liegen, seien laut Bericht "operative Prozesse nicht mehr stabil umsetzbar" - es drohen Verspätungen. Ab 2022 soll zudem mitten auf dem Flughafengelände ein neues Terminal gebaut werden, um mindestens weitere 12 Millionen Passagiere bewältigen zu können. "Durch das schnelle Wachstum wird es immer schwieriger, die notwendigen Kapazitäten zur Verfügung zu stellen", heißt es im Bericht.
Im Bundesverkehrsministerium wächst die Skepsis, ob nach der BER-Eröffnung auf den Airport Tegel verzichtet werden kann: "Die Betreiber glauben an ihre eigenen Pläne nicht", heißt es. Am 24. September stimmen die Berliner ab, ob Tegel offen bleiben soll.