Bielefeld (ots) - Der Kampf um Platz drei bei der Bundestagswahl am kommenden Sonntag wird immer schärfer geführt. FDP und Grüne lieferten sich dabei auf ihren perfekt terminierten Sonderparteitagen ein wohldosiertes Fernduell. Beide Parteien schlossen nicht aus, nach der Wahl in einem Dreierbündnis mit der Union zusammenzugehen. Inhaltlich bauten sie aber hohe Hürden für die sogenannte Jamaika-Koalition auf und stellten ihre gegenseitige Abneigung öffentlichkeitswirksam zur Schau. So hackte FDP-Chef Lindner heftig auf die Grünen ein. Diese hätten eine "regelrechte Kampagne" gegen seine Partei gestartet, beklagt er und zählt eine Reihe von verbalen Giftpfeilen auf, die in den vergangenen Wochen in Richtung Liberale abgefeuert wurden. Mit den Liberalen und Lindner gehe es nur "nach hinten und weiter rückwärts", polterte dagegen die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt. Keine vielversprechenden Aussichten für ein Bündnis mit der Union also - zumindest vor dem Urnengang. Die inhaltlichen Differenzen der beiden Partien sind aber in der Tat beträchtlich. Klimaschutz, Flüchtlingspolitik, innere Sicherheit, Steuer-, Sozial- und Außenpolitik - Gemeinsamkeiten sind auf diesen Feldern kaum zu finden. Und mussten sich die beiden Parteien lange nur mit der Linkspartei politisch auseinandersetzen, wächst bei ihnen nach den jüngsten Meinungsumfragen zunehmend die Sorge, dass am Ende die rechtspopulistische AfD die Nase vorn haben könnte. Befeuert wird die Koalitionsdebatte zusätzlich von CSU-Chef Horst Seehofer, der keinen Zweifel daran lässt, dass er am liebsten allein mit der Lindner-Mannschaft die neue Regierung bilden möchte. Denn die FDP von heute sei schließlich "nicht mehr die FDP des ungezügelten Neoliberalismus". Und um die eh in Flügelstreitigkeiten verwickelten Grünen noch ein wenig zu provozieren, schließt er auch eine Koalition mit ihnen nicht aus. Es hänge aber davon ab, wer bei den Grünen in möglichen Koalitionsverhandlungen das Sagen habe. Mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann sei dies kein Problem, düpiert Seehofer das Tandem Göring-Eckart und Cem Özdemir. So oder so, es wird ein steiniger Weg für die kleinen Parteien an die Macht. Da ist der Endspurt im Rennen um Platz drei nur eine kleine Etappe.
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