Düsseldorf (ots) - Von Gregor Mayntz
Zehn, neun, acht - was wie ein Countdown bis zum Wahltag klingt, ist die Abfolge der Umfragewerte für die Parteien hinter Union und SPD. Sie liegen so dicht beieinander, dass jeder Chancen hätte, drittstärkste Kraft im Bundestag zu werden. So formulierten auch die Parteitage von Grünen und FDP den klaren Anspruch, das zu schaffen. Die Grünen wagen das Experiment, sich gegen Union und FDP zu positionieren und zugleich Partner der beiden werden zu wollen. Die FDP betont etwas anderes: die Alternative zwischen AfD und FDP. Daran lässt sich einerseits das Erstarken der FDP ablesen. Ging es, fußballerisch betrachtet, die ganze Zeit "nur" um den Wiederaufstieg in die erste Liga, ist nun auf Anhieb die Champions-League-Platzierung das Wahlkampf-Ziel. Christian Lindners Rechnung ist logisch: Werden die Liberalen drittstärkste Kraft, würden sie im Fall einer großen Koalition Oppositionsführer, im Fall von Schwarz-Gelb die SPD. Und beides wäre, nicht zuletzt in der Außenwahrnehmung, tatsächlich besser für Deutschland als der Status Quo.
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