Hagen (ots) - Für den Billigheimer Michael O'Leary ist der Kunde nicht König, sondern variable Masse. Das Geschäftsmodell von Ryanair basiert seit der ersten Stunde darauf, die Mentalität "Geiz ist geil" zu bedienen - mit enormem Erfolg. Das Unternehmen ist nicht von ungefähr gemessen an Passagieren die größte Airline Europas. Der Kunde hat genau dafür gesorgt. Offenbar hat O'Leary eine Art Höhenflug, der ihn glauben lässt, völlig rücksichtslos agieren zu können. Das stellt er nicht zum ersten Mal unter Beweis. Mit scheinselbstständigen Piloten zu agieren, um gegenüber seriösen Fluggesellschaften mit festangestelltem Personal Vorteile zu erzielen, ist nur ein Mosaikstein. Die Streichung von 50 Flügen gemessen an den rund 2500 Verbindungen täglich dürften als Peanuts abgetan werden. Ganz offenbar vertraut der irische Unternehmer darauf, dass er seine Kunden nach Belieben enttäuschen kann, weil sie beim Blick auf den Preis auch in Zukunft wieder buchen würden. Tatsächlich ist es gar nicht so sicher, dass Ryanair durch das Streichkonzert viel Publikum verliert. Es ist also an den Kunden selbst, beim nächsten Flugschnäppchens nicht schwach zu werden, auf seriösere Anbieter zu wechseln und O'Leary den Denkzettel zu verpassen, den er sich unredlich verdient hat.
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