BERLIN/HAMBURG (dpa-AFX) - Der Verkauf der insolventen
Fluggesellschaft Air Berlin
Details zur Zerschlagung von Air Berlin und zum Verkauf der
Einzelteile an verschiedene Bieter sollen am Montag bekanntgegeben
werden. Wie die "Rheinische Post" (Samstag) berichtete, müsse noch
ein Streit zwischen Lufthansa
Bei den Verhandlungen über eine Aufteilung der insolventen Fluglinie ist aus Sicht eines Branchenexperten ein zügiger Abschluss notwendig. "Ein "Grounding" ist noch nicht vom Tisch", sagte Gerald Wissel von der Beratungsgesellschaft Airborne in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Bei einem "Grounding" würden alle Flugzeuge am Boden bleiben, etwa wenn Air Berlin das Geld ausgeht. Dies hätte massive Auswirkungen für Passagiere.
Wissel sagte, es komme sehr darauf an, wie zügig die Verhandlungen abgeschlossen werden. "Die Frage ist, wie lange das Geld noch ausreicht." Der beste Fall wäre, wenn die Verhandlungen im Oktober abgeschlossen werden. "Der schlechteste Fall wäre, wenn sich die Verhandlungen ziehen und hinschleppen, auch durch Klagen von unterlegenen Bewerbern oder Gewerkschaften. Dann besteht die Gefahr, dass das Geld ausgeht, die Betriebsgenehmigung erlöscht, die Slots in die Koordination gehen und damit die Karten neu gemischt werden."
Air Berlin hatte in der Nacht zu Freitag angekündigt, einen Verkauf an Lufthansa und Easyjet anzustreben. Die Verhandlungen sollen noch bis zum 12. Oktober dauern. Die Gewerkschaften dringen darauf, dass die neuen Eigentümer auch die Beschäftigten übernehmen. Laut "Bild" und "B.Z." sind am Montag in Berlin und am Dienstag in Düsseldorf Betriebsversammlungen geplant. Der Verkauf von Air Berlin-Technik, die für die Wartung der Maschinen zuständig ist, werde erst später über die Bühne gehen. Die Angebotsfrist ende am 6. Oktober. Hier könnte die Berliner Logistikfirma Zeitfracht den Zuschlag bekommen.
Wissel sagte, er sehe auch die British-Airways- und Iberia-Mutter
IAG
Mit Blick auf die Flugbuchungen bei Air Berlin betonte der Branchenexperte: "Alle Flugverbindungen, die heute bei Air Berlin für die kommenden Wochen gebucht werden, sind risikobehaftet. Es kann zu Umbuchungen und Stornierungen kommen. Das gilt für Kurz-, Mittel- und Langstrecken."/hoe/hgo/DP/zb
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AXC0038 2017-09-23/14:50