Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach fordert die Führung von CDU und CSU zu einer "nüchternen und selbstkritischen Aufarbeitung" des Wahlergebnisses am Sonntag auf. Es habe einen "massiven Vertrauensverlust der Menschen in die Politik von CDU und CSU" gegeben, sagte er dem "Tagesspiegel" (Montag).
Bosbach, der sich nicht wieder zur Wahl gestellt hatte, macht insbesondere dem Präsidium und den Vorstand der CDU schwere Vorwürfe. "Die gesamte Parteiführung muss vier Jahre lang gespürt haben, dass die CDU mit ihrer Politik weite Teile der Wähler verloren hat." Die Flüchtlingspolitik der CDU habe dazu die Menschen "komplett irritiert". Als "schweren Fehler" bezeichnete es Bosbach darüber hinaus, dass sich CDU und CSU später einen "völlig absurden Streit um eine Obergrenze für den Zuzug von Flüchtlingen" geliefert hätten.